1860 München: Wenn doch bloß öfter Pokal wäre...
Zehn Spiele unter Torsten Fröhling, je eines unter Neu-Coach Benno Möhlmann und Vertreter Kurt Kowarz. In der zweiten Liga rannten die Münchner „Löwen“ einem Dreier bislang stets vergeblich hinterher. Dafür läuft`s im DFB Pokal: Nach dem Auftaktsieg gegen die TSG Hoffenheim warfen die 60er mit dem FSV Mainz 05 den nächsten etablierten Bundesligisten aus dem Wettbewerb und befinden sich bei der Auslosung des Achtelfinals am Sonntag noch in der Lostrommel.
Löwen nutzen Überzahl
Klar, der Platzverweis des Mainzers Bengtsson kurz vor der Pause kam den Münchnern am Dienstagabend sehr entgegen. Bis zu diesen Zeitpunkt hatte die von Kurt Kowarz angeleitete Elf durch ein Eigentor von Kapitän Kevin Schindler aus der sechsten Minute mit 0:1 zurückgelegen. Da eine Halbzeit in Überzahl, zumal auswärts bei einem höherklassigen Klub längst keine Garantie für einen Erfolg ist, gebührt 1860 dennoch jede Menge Respekt. Gleich nach der Pause wurden die Giesinger forscher und trauten sich mehr zu. Der Montenegriner Stefan Mugosa belohnte sich und seine Farben mit dem 1:1-Ausgleich, ehe Okotie mit einem schönen Kopfball den Sieg sicherstellte.
Neues Selbstvertrauen für die Liga
Die Erkenntnis, noch siegen zu können, sollte dem TSV 1860 neues Selbstvertrauen für die nächsten Zweitliga-Partien liefern. Im Kerngeschäft ist die Lage nach wie vor kritisch. Der dort noch sieglose Klub ist Vorletzter. Am Sonntag kommt der MSV Duisburg als Tabellenschlusslicht in die heimische Arena (13.30 Uhr). Ein Sieg ist Pflicht. Vielleicht wäre Benno Möhlmann, der am Donnerstag wieder das Training leitet, gut beraten, ein wenig in die Trickkiste zu greifen und die Begegnung als eine Art „Pokalspiel“ auszurufen. Denn schon so mancher Trainer konnte mit diesem Psycho-Kniff eine besondere Leistung aus seiner Elf bei einer Liga-Partie herauskitzeln. Und dass den "Löwen“ die „siegen oder fliegen“-Drucksituationen sehr gut liegen, haben sie am Dienstag bei den Rheinhessen ja nicht zum ersten Mal bewiesen.