Arminia erlebt den nächsten Saisontiefpunkt

 Der DSC Arminia Bielefeld hat am Sonntag Mittag mit dem 2:2-Remis gegen den direkten Konkurrenten Erzgebirge Aue einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpasst. Dabei führten die Ostwestfalen gegen die verunsicherten Auer bereits nach vier Minuten mit 2:0. Im Anschluss aber stellten die Blauen das Spiel gänzlich ein und brachten die Gäste selbst zurück ins Spiel. Ein Eigentor, ein Abwehrfehler und eine erschreckend schwache zweite Hälfte später mussten sich die Spieler mit einem 2:2 abgeben und sich den Pfiffen auf der eigenen Südtribüne stellen.

Blitzstart sorgt nicht für Ruhe

Viel besser hätte die Partie eigentlich nicht beginnen können. Nach vier Minuten führten die Arminen durch zwei Standardtore bereits mit 2:0. Eigentlich hätte man gegen die zutiefst verunsicherten Auer nun leichtes Spiel gehabt, doch die Arminia verlor mit dem zweiten Tor jeden Faden im Spiel. In einem von vielen Fouls und Nickligkeiten geprägten Spiel waren die Gäste aus Aue das noch etwas bessere von zwei äußerst dezent auftretenden Teams. Dennoch sah Offensivmann Christopher Nöthe - der später unter Pfiffen ausgewechselt wurde - nicht alles so schlecht: "Die erste Hälfte war total in Ordnung." Nach der Pause kamen die Gäste dann mit mehr Druck aus der Kabine. Insbesondere lange Bälle brachten immer wieder Unordnung in die Abwehr der Arminia. Ein solcher Langer Ball führte in der 56. Minute zum 1:2 durch ein Eigentor von Görlitz. Schon eine Minute früher hätte Köpke für die Veilchen auf 1:2 stellen können. Der DSC versuchte wieder ein wenig mehr Initiative zu ergreifen und hatte den Matchball auf dem Fuß. Über Staude und Prietl kam der Ball in der 69. Minute zu Nöthe, der freistehend aus acht Metern vergab. Quasi im Gegenzug reichte ein weiterer langer Ball und ein Stellungsfehler von Schuppan zum 2:2 durch den eingewechselten Adler. Bis zum Schluss waren die Gäste dem dritten Tor näher als die Heimelf.

Behrendt und Prietl gehen, Klos stellt sich

Die Fans honorierten den Auftritt der eigenen Mannschaft nach der Pause mit einem Pfeifkonzert. Daraufhin verschwanden Brian Behrendt und Manuel Prietl umgehend in der Kabine. Lediglich Kapitän Fabian Klos suchte sofort den Weg zu den eigenen Fans, um sich für die gezeigte Leistung zu entschuldigen und den Dialog zu suchen. Nur zaghaft folgten ihm seine Teamkameraden und Trainer Kramny. Selbiger war sich der Schwere der Aufgabe vor der Südtribüne bewusst: "Unsere Fans waren immer für uns da, da müssen wir uns nach dem Schlusspfiff natürlich stellen. Wir müssen jetzt alle zusammenhalten und uns gemeinsam aufrichten." Was bleibt ist ein erneuter Tiefpunkt bei der Arminia, den man nach den guten Leistungen gegen Hannover und Frankfurt nicht erwartet hatte. Offensivmann Christoph Hemlein war nach dem Spiel nur noch frustriert: "Mir fehlen ein bisschen die Worte. Wir müssen uns als Mannschaft fragen, wie wir zwei so dumme Gegentore fangen können. Jeder Einzelne von A bis Z muss sich an die eigene Nase fassen." Der lethargische, lustlose und ideenlose Auftritt der Bielefelder in der 2. Halbzeit sorgte rund um das Stadion für viel Frustration. Auch wenn tabellarisch noch einiges möglich zu sein scheint, so wird die Arminia die Klasse mit diesen Leistungen nicht halten können. Lediglich Kapitän Klos wurde nach dem Spiel noch von den Fans mit zaghaftem Applaus bedacht, doch selbst der Spielführer wusste nach der Partie nichts mehr zu sagen. Beim anstehenden Restprogramm der Ostwestfalen wird das Unternehmen Klassenerhalt in dieser Saison eine sehr große Hürde sowohl für den DSC, als auch für die Auer.

 

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