Arminia in Hannover: Verdienter Punkt vor Bonusspiel in Frankfurt

Der DSC Arminia Bielefeld hat am Samstag ein 2:2-Remis beim ambitionierten Tabellenzweiten Hannover 96 erreicht. Dabei zeigten die Ostwestfalen seit langem wieder einen durchweg überzeugenden Auftritt und verdienten sich über hohen Einsatz und Laufbereitschaft einen durchaus wichtigen Zähler. Doch viel Zeit sich über den gewonnenen Punkt zu freuen haben die Arminen nicht. Denn nun wartet - vor dem immens wichtigen Spiel gegen Erzgebirge Aue am kommenden Wochenende - erst einmal das Pokal-Viertelfinale bei Eintracht Frankfurt.

Arminen zeigen endlich Zähne

Nach den teils erschreckend schwachen Auftritten des DSC in Berlin oder gegen St. Pauli befürchteten viele Anhänger der Bielefelder in Hannover schon ein Debakel. Selbst Kapitän Fabian Klos mahnte nach dem letzten Spiel an, dass man mit so einer Leistung bei den heimstarken Niedersachsen keine Chance hätte. Doch der DSC zeigte auf dem Rasen ein selten gesehenes Gesicht dieser Saison. Gegen den Favoriten aus Hannover verteidigte das Team von Jürgen Kramny defensiv absolut diszipliniert und ließ beinahe keine Chance der Heimelf zu. Dieses Spiel lobte auch der Übungsleiter auf der Pressekonferenz: "Unsere Spielanlage war klar: Wir wollten die eigene Hälfte gut verteidigen und vorne mit zwei Mann den Gegner attackieren. Wir wollten Hannover vom eigenen Strafraum fern halten, das ist uns gut gelungen." Nach einer halben Stunde traute sich die Gastmannschaft dann selbst nach vorne und erzielte prompt das 1:0. Yabos starken Pass brachte Nöthe auf Hemlein, der mit etwas Glück per abgefälschter Bogenlampe ins Tor der Hannoveraner traf. Zwar fingen sich die Bielefelder rund acht Minuten vor der Pause noch den Ausgleich per berechtigtem Foulelfmeter, doch in der Schlussminute des ersten Durchgangs brachte Kapitän Fabian Klos seine Farben mit dem siebten Tor im siebten Spiel in Folge wieder in Führung. Der Vereinsrekord, den der Torjäger damit einstellte, freute den Stürmer im Anschluss: "Meine persönliche Statistik macht mich stolz, aber für uns sind Punkte am allerwichtigsten."

Offener Schlagabtausch nach dem Wechsel

Im zweiten Durchgang wurde es dann ein wildes Spiel. Hannover kam mit viel Druck aus der Kabine und erspielte sich über Fossum, Harnik und Schmiedebach gute Gelegenheiten. Doch auch die Heimelf brauchte einen Standard, um über Salif Sane per Kopf zum 2:2-Ausgleich zu kommen. Ein erwarteter Einbruch der Arminia blieb indes aus. Unter der Anfeuerung von 5.000 mitgereisten Anhängern wurde es eine offene Partie mit Großchancen auf beiden Seiten. Für die Gäste vergaben Voglsammer, Nöthe und Brandy gute Chancen auf einen möglichen Sieg. So endete die Partie mit einem 2:2-Remis, dass vielleicht noch einmal wichtig im Abstiegskampf werden kann. Trainer Kramny war mit seiner Mannschaft in jedem Fall voll und ganz zufrieden: "Grundsätzlich bin ich zufrieden, wir haben uns den Punkt redlich verdient. Er hilft uns, weil auswärts bisher nicht viel ging. Ein Lob auch an unsere Fans. Sie waren überragend, bei der Choreo hatten wir Gänsehaut." Kapitän Klos schaute trotz des Punktes schon wieder nach vorne: "Wir müssen ab jetzt jedes Spiel so angehen, erst dann kommen wir da unten raus.“

Bonusspiel vor Abstiegskrimi

Nun geht es für den DSC schon am Dienstag im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt. Das Spiel - bei dem die Arminen als klarer Außenseiter an den Start gehen - sollte für die Mannschaft nicht zu hoch gehängt werden. Rund um Bielefeld ist der Abstiegskampf wesentlich präsenter als der Pokal. Zwar wird die Mannschaft das Spiel bei der heimstarken Eintracht auf keinen Fall abschenken und seine kleine Chance suchen, doch das wichtigere Spiel steigt am kommenden Wochenende gegen Erzgebirge Aue. Nur mit einem Sieg könnte der Punkt aus Hannover noch vergoldet werden, ganz gleich ob das Pokalspiel erfolgreich ausgeht oder nicht. Trotz der Außenseiterrolle macht eines den Arminen in jedem Fall Mut: Die Arminia hat im DFB-Pokal noch nie ein Viertelfinale verloren.

 

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