Erzgebirge Aue: Angstgegner Union entführt drei Punkte

Aue gegen Union, das ist eine Paarung, bei denen sich in den letzten Jahren immer die Auswärtsfans freuen konnten. Auch in diesem Jahr gewinnen die Gäste, Aue verliert sein fünftes Heimspiel mit 1:2. Veilchen Trainer Hannes Drews fasste die Partie zusammen: „Wir haben über 90 Minuten wirklich ein tolles Spiel abgeliefert und haben leider in den entscheidenden Situationen zwei kleine Fehler gemacht, die dann der Gegner eiskalt bestraft hat“.

Chancenarmut im ersten Durchgang

Die Batterien waren wieder voll nach der englischen Woche und Hannes Drews stellte wieder seine erste Elf mit Clemens Fandrich und Sören Bertram auf den Platz. Doch es waren die Gäste aus Berlin, die schwungvoll begannen, mit hohem Pressing den Ballführer attackierten und Druck machten. Aue brauchte zehn Minuten, fand dann aber die nötige Ruhe in der Abwehr und schaffte es die Eisernen in Schach zu halten. Dank einer kompakten Defensive gelang es den Eisernen kaum einmal gefährlich in den Auer Strafraum zu kommen. Die Fünferkette um Libero Dominik Wydra und das Mittelfeld mit Christian Tiffert und Clemens Fandrich hatte die Berliner phasenweise gut unter Kontrolle. Dies allerdings auf Kosten der Offensive, die Veilchen zeigten sich im ersten Durchgang kaum einmal in der gegnerischen Hälfte. Lange Bälle, viele Fehlpässe und Fouls prägten den ersten Durchgang, so ging es torlos in die Kabinen, beiden Mannschaften fehlte die nötige Präzision und Übersicht im Angriff.

Effektive Berliner

Hannes Drews legte seiner Mannschaft die defensiven Ketten in der Pause ab, nach dem Seitenwechsel drehten die Veilchen auf und setzten Union unter Druck. Berlin reagierte wie ein Aufstiegskandidat, eiskalt. Ein hoher Ball auf Polter, der sich gegen Nicolai Rapp an der Grundlinie behauptete und auf den allein gelassenen Hartel in die Schnittstelle flankte, 0:1. Aue defensiv einmal zu langsam und zu weit weg, Union hingegen gezielt und effektiv. Nach einem Rückstand holten die Veilchen in dieser Saison noch keinen einzigen Punkt, zu defensivorientiert ist das System der Fünferkette. Allerdings fehlen Aue auch die nötigen Joker im Sturm. Dabei half Union den Sachsen sogar noch, in der 64. Minute verschätzt sich Skrzybski bei einer Flanke. Pascal Köpke brauchte den Abpraller nur noch aus fünf Metern ins Tor bugsieren, doch er zielte zu hoch, eine hundertprozentige Gelegenheit. Ausgerechnet Köpke, der in den letzten Wochen so zielsicher für die Erzgebirger war. Aue bemüht, aber defensiv wieder unaufmerksam. Nach einer Berliner Ecke können Polter und Pedersen sich ungehindert im Fünfmeterraum den Ball zu köpfen, Polter bringt ihn über die Linie. Aue erneut im Tiefschlaf und auch Torhüter Martin Männel machte in dieser Szene keinen guten Eindruck, 0:2. Schluss war aber lange nicht, Aue antwortete. Nach einer schönen Passstafette flankte Dimitrij Nazarov in die Box, wo Sören Bertram wuchtig einköpfte. Es sollte jedoch die letzte gefährliche Aktion des Spiels gewesen sein. Union verriegelte geschickt die eigenen Reihen und hielt die Veilchen auf Abstand. Aue bemüht, doch ohne die zündenden Ideen und Möglichkeiten in der Schlussphase.

Hannes Drews: "Am Ende stimmt die Leistung, aber nicht das Ergebnis"

Einen Punkt hätten sich die Veilchen gegen die Eisernen verdient gehabt. Über große Teile der ersten und zweiten Hälfte hatte Aue die starke Unioner Offensive im Griff. Berlin nutzte jedoch die wenigen gebotenen Chancen gnadenlos aus. Pascal Köpke vergab die große Möglichkeit auf den zwischenzeitlichen Ausgleich. Den Lila-Weißen werden zwei schläfrige Sekunden in der Defensive zum Verhängnis. Die spielerische Klasse blitzte immer wieder auf, insbesondere Christian Tiffert und Dimitrij Nazarov konnten mit einigen starken Pässen die Unioner Abwehr aushebeln. Es waren vor allem kleinere individuelle Fehler, die den Auern die Punkte kosteten. 1:2, es ist die dritte Heimniederlage für die Erzgebirger in dieser Saison, die dritte in Folge gegen Union Berlin. Die zweite Pleite für den neuen Cheftrainer Hannes Drews. Die Länderspielpause bietet den Veilchen nun Zeit die Fehler zu analysieren, in zwei Wochen reisen die Auer nach Fürth zum Tabellenschlusslicht.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"