Erzgebirge Aue: Die Tedesco-Serie geht weiter

Die Veilchen bleiben auch im vierten Heimspiel unter Domenico Tedesco ungeschlagen und holen gegen den Aufstiegsfavoriten aus Hannover einen Punkt. Das entscheidende Tor in der allerletzten Minute erzielte wieder einmal Dimitrij Nazarov. Im Kampf um den Klassenerhalt bleiben die Lila-Weißen auf dem Relegationsplatz.

Anton trifft früh, Köpke braucht Anlauf

Die Heimbilanz von Domenico Tedesco vor dem Heimspiel gegen Hannover war lupenrein, drei Siege, keine Gegentore, doch auch der neue Trainer von Hannover Andre Breitenreiter kam mit einer Erfolgsserie ins Erzgebirge und sprach schon vor der Partie von einem Topspiel. Aue musste auf Louis Samson verzichten, der neue Libero in der Abwehrkette fehlte gelbgesperrt und wurde überraschend von Philipp Riese ersetzt. Taktisch blieben die Veilchen jedoch im 3-4-3 System und Tedesco forderte eine hellwache, mutige Leistung und einen Sieg von seiner Mannschaft. Doch hellwach waren nur die Gäste, zweite Minute der erste Freistoß wurde den Auern schon zum Verhängnis, Prib flankte in den Strafraum, wo Anton keine Mühe hatte einzuköpfen. Keine Zuordnung in der Veilchen Abwehr und schon nach wenigen Sekunden lagen die Hausherren zurück. Aue wachte auf und nahm das Spielgeschehen in die Hand, die dickste Chance hatte Pascal Köpke, der nach einem Schuss von Mario Kvesic den Abpraller nur noch über die Linie drücken musste, aber am schon liegenden Keeper scheiterte. Aue drückte, aber Hannover überstand die Drangphase und in der Folge schafften es die Veilchen immer seltener gefährlich in den Strafraum zu kommen. Beide Abwehrreihen verriegelten ihre Tore und so dauerte es bis zur 35. Minute, in der Clemens Fandrich die Lücke fand, die Hannoveraner Viererkette überlupfte und Köpke an Tschauner vorbei sein erstes Tor seit Ende Januar schoss. Der verdiente Ausgleich und kurz vor der Pause hätte Aues Top-Torjäger sogar noch die Führung erzielen können, nach einer Flanke von Rizzuto aus dem Halbfeld kam Köpke frei zum Kopfball, drückte die Kugel allerdings am Tor vorbei. Aue im ersten Durchgang die klar bessere Mannschaft, doch aufgrund der mangelhaften Chancenverwertung ging es nur mit 1:1 in die Kabine.

Hannover mit Effektivität, Aue mit Moral

Wie gut die Auer spielten, zeigte auch die Reaktion von Andre Breitenreiter nach der Pause, der 96-Trainer stellte sein System um und brachte mit Fossum einen neuen Mann. Und diese Einwechslung machte sich bezahlt, in der 59. Minute war es Fossum, der die Auer Abwehr überlupfte, Füllkrug bewies ein gutes Auge und fand in der Mitte Harnik, der nur noch einschießen musste. 1:2 – wieder stimmte die Zuordnung in der Auer Abwehr nicht und Hannover bewies seine Klasse und Effektivität, auch der zweite Torschuss saß genauso wie der erste. Diesmal fanden die Veilchen nicht mehr ins Spiel, Hannover hatte das Spielgeschehen ab der Führung im Griff, den Hausherren fehlten in der Folge die zielgerichteten Offenisvaktionen. Die 96er zeigten warum sie in den letzten sechs Spielen ohne Gegentor blieben, die Gäste verpassten allerdings den Sack zuzumachen und die Veilchen gaben sich nicht auf und stachen spät zu. Wieder war es Dimitrij Nazarov der sich ein Herz fasste und am rechten Strafraumeck abzog und wie schon im Heimspiel gegen Heidenheim in die lange Ecke traf. Aue gab sich nicht auf, kämpfte und nimmt am Ende verdient einen Punkt mit aus der Partie.

 Trotz Punkt nur Platz 16

Auch wenn sich der Zähler gegen den langjährigen Bundesligisten für die Auer wie ein Sieg anfühlt: aufgrund der guten Ergebnisse der Konkurrenz bleiben die Veilchen auf dem Relegationsplatz. Im nächsten Spiel zuhause gegen die 2017 noch sieglosen Kickers aus Würzburg dürfen sich die Veilchen keine Niederlage oder Punkteteilung erlauben. Eins ist aber auch klar, wenn die Mannschaft ihre Form und ihre Leidenschaft bis zum Schluss durchziehen kann, werden die Veilchen den Klassenerhalt schaffen.

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