Erzgebirge Aue: Die Veilchen und der pechschwarze Januar

Schlimmer hätte der Auftakt in das Fußballjahr 2018 für den FC Erzgebirge Aue nicht sein können. Gleich fünf Niederlagen fuhren die Veilchen ein, nach einer holprigen Vorbereitung, gingen auch die beiden Ligaspiele gegen Düsseldorf und Braunschweig verloren. Die Lila-Weißen rutschen in der Tabelle auf Rang 15 ab und stehen wieder einmal vor einer Mammutaufgabe.

Köpkes Knotenlöser reicht nicht

Es sollte die große Premiere werden, nach über zwei Jahren Bauzeit war das neue Erzgebirgsstadion endlich fertig. Mit Eintracht Braunschweig kam ein mehr als würdiger Gegner ins Lößnitztal, Torsten Lieberknecht stellte mit Breitkreuz, Schönfeld und Hochscheidt gleich drei Ex-Auer in die Startelf. Nur eine Änderung nahm Hannes Drews im Vergleich zum Spiel in Düsseldorf vor, Dennis Kempe ersetzte Sebastian Hertner auf der linken Verteidigerposition. Und der Start lief für die Hausherren gleich nach Maß, in der 12. Spielminute schalteten die Veilchen schnell um, Clemens Fandrich mit dem perfekten Pass auf Pascal Köpke, der allein auf das Tor der Braunschweiger rannte und trocken ins lange Eck abschloss. Der vierte Saisontreffer für Köpke, der erste seit vier Monate, der wichtigste Mann in der Offensive hatte seine Durststrecke endlich beendet. Doch die Auer Freude war nur von kurzer Dauer, die direkte Antwort der Löwen landete im Tor. Über die Ex-Auer Breitkreuz und Hochscheidt landete der Ball bei Abdullahi, der an Fabian Kalig und Martin Männel vorbei den Ausgleich markierte, 1:1. Entscheidend hierbei war das Kopfballduell im Mittelfeld das Abwehrchef Rapp gegen Hofmann verlor und in dessen Rücken Hochscheidt den tödlichen Pass spielen konnte.  Es entwickelte sich in der Folge ein schnelles, chancenreiches Spiel, in denen die Veilchen deutlich näher am Führungstreffer waren. Nazarovs Schuss strich über die Querlatte, Köpke blieb an Abwehrmann Nkansah hängen und Christian Tiffert zirkelte einen Freistoß nur Zentimeter am Tor vorbei. Viel Aufwand, wenig Ertrag und die Gäste aus Niedersachsen zeigten keine Gnade. Wieder war Hofmann der Ausgangspunkt, wieder verlor Nicolai Rapp das entscheidende Duell, wieder konnten die Veilchen den Braunschweiger Stürmer nicht mehr aufhalten und wieder schepperte es im Auer Kasten, 1:2. Diesmal war es Kumbela der für die Gäste traf.

Braunschweig macht es Aue vor

Auch im zweiten Durchgang mühten sich die Erzgebirger vergebens, der eingewechselte Ridge Munsy scheiterte nach einem Eckball sogar am eigenen Mitspieler Rapp. Aue kämpfte, biss sich in die Partie und wollte den Ausgleich und lief dann ins offene Messer der Braunschweiger. Nach einer der vielen Auer Ecke spielten die Gäste einen blitzsauberen Konter, der gelbverwarnte Auer Strauß konnte gegen Abdullahi kein Foul mehr ziehen. Der Nigerianer ließ sich nicht mehr aufhalten und bugsierte die Kugel auch am zu zögerlichen Martin Männel vorbei ins Tor. Der dritten Schuss der Gäste auf das Tor, das dritte Tor. Die Eintracht stand defensiv geordnet und knackte immer die Auer Fünferkette. Wieder verlieren die Erzgebirger ein Spiel, das sie einfach nicht verlieren dürfen. 17 Torschüsse, 10 Eckbälle und nur ein mageres Tor, zu wenig, um ein Spiel zu gewinnen und zu wenig, um den Negativtrend zu beenden.

Kein Polster mehr

Mit 23 Punkten gingen die Veilchen in die Winterpause, zwei Spieltage später steht nur noch ein mickriger Zähler zwischen dem Relegationsplatz und den Sachsen. Den Darmstädtern auf Platz 16 fehlt zudem noch ein Spiel. Als wäre das nicht schon schlimm genug, warten jetzt gleich drei dicke Brocken auf Hannes Drews und sein Team. Drei Aufstiegsaspiranten stehen auf dem Spielplan, Nürnberg, Ingolstadt und Kiel. Alle drei sind Angstgegner der Erzgebirger, doch einen ähnlich schwachen Monat wie den Januar kann man sich nicht mehr leisten. Nur sieben Punkte holte man aus den letzten neun Spielen, die Bilanz eines Absteigers.

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