Erzgebirge Aue: Erfolgsserie reißt in Nürnberg

Nach zuletzt drei Siegen in Folgen und sechs ungeschlagenen Spielen müssen die Veilchen erstmals unter Domenico Tedesco einen Dämpfer im Abstiegskampf hinnehmen. Trotz eigener Überzahl und mehrerer Chancen verlieren die Veilchen mit 1:2 beim 1. FC Nürnberg und verpassen den Sprung ins untere Tabellenmittelfeld.

Ex-Auer Kempe sticht zu

Gleich drei Veränderungen nahm der Auer Coach Domenico Tedesco im Vergleich zum Heimspiel gegen 1860 München vor, mit Nicky Adler und Pascal Köpke rutschten zwei Ex-Nürnberger in die Startelf und Mario Kvesic ersetzte in der Zentrale Clemens Fandrich. Vor mehreren tausend mitgereisten Veilchen-Fans nahmen die Sachsen das Heft des Handelns schnell in die Hand. Gewohnt ließen die Veilchen den Ball durch die hintere Abwehrkette laufen und versuchten mit schnellen Flachpässen die Spitzen zu erreichen. Doch die Gastgeber machten die Räume eng und so dauerte es bis zu 20 Minute, bis Dimitrij Nazarov Schäfer im Tor des FCN das erste Mal ernsthaft prüfte, Aue baute Druck auf, aber das Tor fiel auf der anderen Seite. Nach einer Auer Standardsituationen konterten die Hausherren im eigenen Stadion, Möhwald brachte die Kugel in die Mitte, wo Aues Fabian Kalig ein kapitaler Fehler unterlief und ausgerechnet der Ex-Auer Kempe zum 1:0 traf. Zum ersten Mal lagen die Veilchen unter Domenico Tedesco zurück. In der 31. Minute hätten die Lila-Weißen einen Strafstoß bekommen müssen, Bulthuis brachte Köpke im Strafraum regelwidrig zu Fall, doch die Pfeife von Schiedsrichter Aarnink blieb stumm. Doch die Veilchen taten sich schwer und fanden kaum Räume im Bollwerk der Nürnberger Abwehr, Gefahr erzeugten die Gäste nur bei Standards. Die gefährlichste Chance direkt vor dem Pausenpfiff hatte dann Nicky Adler, der nach einem Querschläger von Bulthuis den Ausgleich machen musste. Aue mit mehr Ballbesitz, doch ohne Glück im Nürnberger Strafraum.

Ausgleich und Überzahl, doch der Club kontert erneut

Gegen München entschied ein Platzverweis nach einer Notbremse das Spiel zu Gunsten der Auer, in Nürnberg schien sich die Geschichte zu wiederholen. Nach einer schönen Kombination war Köpke frei durch auf den Weg in den Strafraum, Kammerbauer stoppte ihn von hinten mit einer Grätsche. Diesmal pfiff Aarnink und schickte den Übeltäter nach nur vier Minuten zurück in die Kabine, eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Wieder eine Initialzündung für Aue? Ja, Kvesic trat an und versenkte den fälligen Freistoß unhaltbar für Schäfer im Nürnberger Kasten, der Ausgleich. Nur fünf Minuten später hätten die Veilchen dann sogar in Führung gehen müssen, Schäfer pflückte eine Auer Flanke aus der Luft doch verlor die Kugel beim Abspiel, Adler und Kvesic waren dazwischen, brachten den Ball aber wieder nicht im Nürnberger Tor unter. Der Club im Glück, wieder ließ man einen gegnerischen Fehler ungenutzt. Doch im Gegensatz zu den Löwen gaben sich die Nürnberger nicht auf und setzten immer wieder gefährliche Nadelstiche. Aue versuchte das Spiel an sich zu reißen und mit schnellen Umschaltbewegungen und Steilpässen die Angreifer zu füttern, die Abschlüsse waren jedoch zu ungenau. Aue ging mehr und mehr Risiko ein und wurde bestraft, wieder war es ein Konter des Clubs, wieder ein Stockfehler eines Abwehrspielers. Diesmal war es Louis Samson, der einen langen Ball falsch einschätzte, Teuchert nutzte Samsons Fehler und ließ sich auch von Kalig und Männel nicht mehr stoppen, der eingewechselte Stürmer brachte den Club in Unterzahl in der 82. Minute wieder in Führung. Aue warf noch einmal alles nach vorne und beinahe hätte der eingewechselte Ex-Nürnberger Bunjaku sein Auer-Premierentor erzielt, doch sein Kopfball traf nur die Latte.

Erste Niederlage für Tedesco

Die Erfolgsserie der Veilchen mit sechs aufeinanderfolgenden Spielen ohne Niederlage ist gerissen. Im Gegensatz zu den Lila-Weißen ließ der Club die Fehler in der Abwehr nicht ungenutzt, zwei grobe Schnitzer werden den FCE zum Verhängnis. Der Club zeigt, wie man das Auer Bollwerk aushebelt, schnelles Konter- und Umschaltspiel. Auch die Auer Offensive muss sich hinterfragen, warum man die wenigen Lücken in der Nürnberger Abwehr nicht wie zuletzt konsequent nutzte, Aue hatte die Chancen und ging am Ende zu viel Risiko ein. Unterm Strich eine vermeidbare Niederlage, durch die die Auer wieder nach hinten schauen müssen. Mit Hannover 96 und dem VfB Stuttgart warten in den kommenden Wochen zwei riesige Aufgaben auf die Veilchen, zudem wird Louis Samson im nächsten Spiel fehlen, der Abwehrchef holte sich im Spiel wegen Meckerns seine 5. gelbe Karte ab. Entscheidend wird für die Veilchen jedoch das Heimspiel gegen die kriselnden Würzburger Kickers in zwei Wochen, hier darf sich die Mannschaft keine Blöße geben.

 

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