Glücklich: Klos rettet Arminia einen Punkt

Der DSC Arminia Bielefeld hat sein Heimspiel gegen den FC St. Pauli am Ende mit einem 1:1-Remis beendet. Der äußerst glückliche Ausgleichstreffer der Ostwestfalen fiel erst in der 93. Minute durch Kapitän Fabian Klos, der sich mit seinem sechsten Tor im sechsten Spiel in Folge auch gleich in die Vereinsgeschichtsbücher schrieb. Christopher Buchtmann hatte die Gäste vom Millerntor kurz nach der Pause verdient in Führung gebracht. Während die Kiezkicker es versäumten ihre Konter zum 2:0 zu verwandeln, kamen die Arminen am Ende noch zu einem schmeichelhaften Punkt.

Arminia lässt vieles vermissen

Groß angekündigt hatten die Arminen vor der Partie einen leidenschaftlichen Kampf und unbändigen Willen, doch den bekamen die rund 20.000 Zuschauer in der SchücoArena kaum zu sehen. Die Gäste aus Hamburg wirkten gefestigter ob der letzten Erfolgserlebnisse gegen Braunschweig und Dresden. Zweimal erzielten die Braun-Weißen die vermeintliche Führung, doch beide Male wurde zuvor eine Abseitsposition richtig erkannt. In der 15. Minute scheiterte außerdem Bouhaddouz im 1-gegen-1 am starken Hesl. Von der Heimelf kam im ersten Durchgang nicht ein Torschuss. Nach der Pause wirkten die Arminen dann etwas griffiger, fingen sich aber schnell einen Gegentreffer. Nach einem strittigen Zweikampf im Mittelfeld konterten die Paulianer über ihren starken linken Flügel. Im Zentrum bekam in der Folge Buchtmann den Ball, der sich in einer Drehung gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und den Ball ins Tor schoss. Hesl konnte nur noch mit der Fußspitze an den Ball gelangen, blieb aber ohne Schuld. Trainer Kramny war über das Gegentor nach dem Spiel frustriert: "Vor dem 0:1 hätte man dann Freistoß geben können, anschließend haben wir die Situation dann nicht gut verteidigt." Erst nach dem Tor in der 50. Minute übernahmen die Bielefelder langsam das Spielgeschehen, bzw. den Ballbesitz. St. Pauli stand tief und lauerte auf Konter, die aber immer wieder von Hesl zunichte gemacht wurden. Insbesondere Lasse Sobiech unterband beinahe jede Flanke der Arminia und leitete die schnellen Gegenstöße ein. Das Team von Jürgen Kramny wirkte harm- und ideenlos und kam erst in der 88. Minute per Zufall zu einer Chance von Staude, die von Heerwagen pariert wurde. In der 93. Minute sollte dann doch noch der Ausgleich fallen, nachdem Schuppans Schuss nach einer Ecke noch geblockt wurde und Klos den Ball über die Linie drückte.

Klos will keine Floskeln mehr

Die Freude bei den Bielefeldern war zwar groß, doch letztlich war es ein sehr schmeichelhafter Punkt für den DSC. Kapitän Fabian Klos war ob der erneut dürftigen Leistung seiner Teamkollegen genervt und will nun keine Durchhaltefloskeln mehr hören: "Das war eindeutig zu wenig. Wir haben vor dem Spiel angesprochen, dass es nicht wichtig ist, was wir vor dem Spiel erzählen, sondern was wir von der ersten Sekunde an auf den Platz bringen. Und das war nicht das, was wir uns vorgenommen haben und auch nicht das, was es gebraucht hätte. Für mich war jede Sekunde klar, was hier auf dem Spiel steht und ich kann es nur wiederholen: Es war von vielen heute einfach zu wenig. Es hat nichts mit Verunsicherung zu tun. Das Positive ist, dass wir gegen einen direkten Konkurrenten gespielt haben und durch das Tor haben wir es verhindert, dass er drei Punkte von uns wegzieht. Und wir sind vom letzten Platz runtergekommen. Aber das sind so kleine positive Sachen, an denen ich mich gerade schwer hochziehen kann. Weil ich mir im Vorfeld sicher war, dass wir eine andere Leistung bringen würden." Gegenüber dem WDR äußerte sich Klos außerdem, dass die Mannschaft jetzt erst einmal beweisen müsse, dass sie die schwere Situation auch wirklich verstanden hatte. Das Spiel der Ostwestfalen wirkte nicht nur statisch und ideenlos, sondern auch extrem fehlerlastig. Pässe über die kurze Distanz landeten mehrfach im Seitenaus, Flanken und Standards fanden ihr Ziel nicht und im Spielaufbau wurde die Verantwortung von einem Spieler zum Anderen geschoben. Auch wenn nicht alle Arminen im Nachgang des Spiels alles negativ sehen wollten, fand wiederum Kapitän Klos die richtigen Worte: "Mit dieser Leistung holen wir in Hannover nichts."

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