St.Pauli und SVS siegreich – Remis in Ingolstadt und Fürth

Am Dienstagabend starte die Zweite Bundesliga in die Englische Woche. Der FC Ingolstadt konnte trotz eines unglücklichen 1:1 gegen Erzgebirge Aue zumindest bis morgen die Tabellenführung übernehmen. Der FC St.Pauli beendete seinen Negativtrend und besiegte Eintracht Braunschweig mit 1:0. In Fürth mussten sich die Gastgeber mit einem 1:1 gegen den VfR Aalen begnügen. Dem SV Sandhausen gelang gegen 1860 München der dritte 1:0-Sieg in Folge.

 

Hinterseer antwortet Löning – FCI lässt Sieg mehrfach liegen

 

Mit breiter Brust konnten die immernoch unbesiegten Ingolstädter gegen das Schlusslicht aus Aue auf den Rasen gehen, auch wenn die Gäste zuletzt die ersten Punkte sammeln konnten. Folgerichtig vertrauten auch beide Trainer ihren zuletzt erfolgreichen Startformationen. Erwartungsgemäß war es dann jedoch der FCI der das Heft des Handelns in die Hand nahm. Bereits früh suchten die Gastgeber den Abschluss und wurden durch Stefan Lex (3.), Matthew Leckie (9.) und Alfredo Morales (12.) gefährlich. Dann wachten jedoch die Gäste auf und schlugen eiskalt zu. Romario Kotzorg und Fabian Müller spielten sich über die rechte Seite nach vorne, wo Kotzorg flankte und in der Mitte Frank Löning zur Stelle war – 1:0 für die Gäste (20.). Nun war Ingolstadt gefordert und antwortete direkt. Lukas Hinterseer brachte den Ball nach einem stark ausgespielten Angriff zum 1:1 im Tor unter (22.). Nach dem Doppelschlag ebbte die Partie etwas ab und dem FCI gelang es selten die Auer unter Druck zu setzen. Lex und Leckie gelang es noch einmal Unordnung in die Abwehr der Gäste zu bringen, doch Morales konnte abschließend den Ball nicht im Tor unterbringen (38.). Nachdem Aue-Torwart Martin Männel stark gegen Leckie parierte (44.) ging das Spiel mit dem Unentschieden in die Kabine. Zu Beginn des zweiten Durchgangs igelten sich die Gäste immer mehr in der Defensive ein und der FCI vergab wiederholt gute Möglichkeiten durch Pascal Groß (48.), Morales (50.) und Leckie (62.). Aue gelang es nicht mehr sich zu befreien und die Gäste wirkten zunehmend zufrieden mit dem Unentschieden, während Ingolstadt weiterhin auf den Führungstreffer drückte, doch durch Kapitän Marvin Matip zweimal knapp scheiterte (70./75.). In der Schlußphase vergab erneut Morales aus bester Position (85.) und so gelang den Ingolstädtern letztlich kein Treffer mehr. Mit dem Punktgewinn bleibt Ingolstadt zwar unbesiegt und  übernimmt bis Morgen die Tabellenführung, kann wohl aber dennoch nicht zufrieden sein. In Aue wird man sicherlich mit dem Punkt gut leben können und bleibt zum zweiten Mal in Folge unbesiegt, wenn auch weiterhin Tabellenletzter.

 

Sobiech bricht den Bann – Viel Kampf, wenig Chancen

 

Nach drei Pleiten in Folge, inklusive der extrem schwachen Vorstellung bei Erzgebirge Aue, standen die Kiezkicker gegen Eintracht Braunschweig schon ein wenig mit dem Rücken zur Wand. Auch durfte Trainer Thomas Meggle wegen seiner Sperre nochmals nur auf der Tribüne Platz nehmen, rotierte seine Aufstellung aber auf vier Positionen. Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht sah nach dem Erfolg gegen Darmstadt keine Anlässe etwas zu verändern. Mit deutlichem Schwung gingen die Hamburger in die Partie und wollten unbedingt den Bock umstoßen. Vor allem mit Standards entstand zunächst gefährliches, was nach einer Viertelstunde zum 1:0 der Hausherren führte. Lasse Sobiech war nach einer Ecke zur Stelle. Die Löwen kämpften sich nun langsam ins Spiel und drückten verstärkt in Richtung Tor der Hamburger, zudem nahm das Spiel deutlich an Härte zu – mit bitteren Folgen für Pauli, die mit Daniel Buballa den nächsten verletzten Spieler zu beklagen hatten. Kurz vor der Pause konnten sich die Kiezkicker nochmals befreien und scheiterten mit einem Konter über Okan Kurt nur knapp am herauseilenden Keeper Rafal Gikiewicz. Nach der Halbzeitpause versuchten beide Teams relativ unstrukturiert und mit langen Bällen zu Chancen zu kommen. Schließlich sorgte ein Konter für Gefahr, doch Hendrick Zuck scheiterte nach einem guten Spielzug der Gäste an Pauli-Keeper Philipp Tschauner (60.). Die Partie blieb weiterhin umkämpft und aufgrund des Spielstands spannend, aber die Torszenen bekamen die Zuschauer weiterhin nicht wirklich geboten. Besonders Braunschweig gelang es immer mehr Druck auszuüben, wenn auch wiederholt der letzte Pass fehlte. Da die Kiezkicker dem Anrennen standhalten konnten, durften die Fans schließlich den Schlußpfiff und den Sieg feiern. Für St.Pauli endet somit der Negativtrend und die Abstiegsplätze können zunächst verlassen werden. Braunschweig muss hingegen einen weiteren Nackenschlag auf dem Weg auf die vorderen Plätze hinnehmen.

 

Ludwig repariert Leandros Fehlschuss – Weilandt gleicht aus

 

Mit neun Punkten aus drei Heimspielen ging die Spielvereinigung als klarer Favorit in die Partie den VfR Aalen. Die Gäste wollten jedoch mutig und mit offensiver Ausrichtung ins Spiel gehen und so herrschte bereits nach nicht mal drei Minuten zum ersten Mal Aufregung im Strafraum der Fürther. Dominick Drexler marschierte in Richtung Tor und wurde von Benedikt Röcker zu Fall gebracht. Klare Sache – Elfmeter. Leandro trat an und scheiterte, wie bereits am letzten Wochenende. Wolfgang Hesl war zur Stelle und bewahrte die Kleeblätter vor dem frühen Rückstand. Die Gäste drückten jedoch weiter, was sich aber zunächst nicht in Torchancen äußerte, da das Spiel besonders durch Zweikämpfe geprägt war. Während sich die Hausherren vergeblich bemühten die Partie zu dominieren, gelang den Gästen schließlich ein folgenreicher Konter: Andreas Ludwig nahm sich den Ball und marschierte durchs Mittelfeld ohne von den Fürthern attackiert zu werden, fasste sich schließlich ein Herz und zimmerte die Kugel ins Gehäuse von Hesl zur Führung der Aalener (39.). So ging das Team von der Ostalb mit einer durchaus verdienten Führung in die Pause. Nach dem Seitenwechsel wirkten die Fürther aktiver, blieben aber zunächst ohne Durchschlagskraft. Lediglich Stephan Schröck zwang Aalens Torwart Jasmin Fejzic zu einer Parade (55.), stattdessen setzten die Gäste weiter Nadelstiche, doch Hesl war gegen einen Fernschuss von Arne Feick zur Stelle (56.). Fürth-Coach Stefan Kramer reagierte und brachte mit Kacper Przybylko einen zweiten Stürmer. Die Offensivtaktik wurde belohnt: Tom Weilandt nutzte eine Unsortheit in der Gästeabwehr und traf aus der Drehung zum Ausgleich (69.). Nur eine Zeigerumdrehung später der nächste Aufreger: Thomas Pledl ging im Zweikampf mit Drexler zu Boden, Schiri Willenborg reagierte sofort und zeigte dem Aalener die rote Karte – eine sehr fragwürdige Entscheidung. Fürth musste jetzt auf Sieg spielen und drückte nach vorne. Fejzic war jedoch bei Schröcks Torchance zur Stelle (81.). In der Folge stemmten sich die Gäste erfolgreich gegen den Druck der Fürther und brachten den Punktgewinn über die Zeit. Der Spielvereinigung gelang somit erstmals in dieser Saison zu Hause kein Sieg, womit sie im Tabellenmittelfeld bleiben. Aalen wusste durchaus zu überzeugen und konnte somit den eigenen Negativtrend stoppen.

 

Müde erste Hälfte – Wooten wieder zur Stelle

 

Mit minimalem Aufwand gelang Sandhausen zuletzt zweimal der maximale Erfolg, womit der schwache Saisonstart ausgebügelt wurde. Auch die Gäste aus München fanden zuletzt besser in die Spur und wollen nun den Anschluss an die oberen Tabellenplätze finden. Das Spiel begann aber dennoch wenig ansehnlich, da beide Teams zunächst lediglich defensiv positive Akzente zu setzen wussten. Die Münchner standen sich wiederholt selbst im Weg, da im Aufbau stets Abspielfehler und Unkonzentriertheiten für Ballverluste sorgten. Sandhausen konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Erst nach einer halben Stunde gelang es dem SVS einen Konter zu Ende zu spielen, doch Andrew Wooten scheiterte an 1860-Keeper Stefan Ortega, der nur wenig später bei einem Freistoß von Robert Zillner nochmals zur Stelle sein musste. Auch die Löwen waren nun besser im Spiel, verloren jedoch immernoch zu viele Zweikämpfe und suchten das passende Konzept. Das 0:0 zur Halbzeit war also durchaus gerecht. Nach dem Wiederanpfiff zeigte sich der SVS weiterhin zielstrebiger und hätte sich auch mit der Führung belohnen müssen: Denis Linsmayer zwang Ortega mit einem Distanzschuss zur Parade, der Keeper ließ den Ball jedoch direkt vor die Füße von René Gartler klatschen, aber der Stürmer zielte frei vorm leeren Tor daneben (54.). Trotz des kläglichen Fehlschussen wirkte diese Szene als Hallo-Wach-Effekt für die Gastgeber, die nun die Gäste aus München dominierten. Die Chancen blieben jedoch weiter ungenutzt und plötzlich sorgte ein Platzverweis für Aufregung. Lukas Kübler störte Ortega beim Abschlag und bekam dafür die gelb-rote Karte (73.) - eine harte, wenn auch vertretbare Entscheidung. Die Löwen wollten die Überzahl nutzen und wurden direkt durch Leandro gefährlich (74.). Da sich die Hausherren nun in die Defensive zurückzogen, taten sich die Gäste jedoch schwer und wurden nur durch Standards ansatzweise gefährlich. Für die Highlights sorgte dann die Schlussminute, als zunächst Rubin Okotie ins Tor der Hausherren traf, aber wegen ganz knapper Abseitsposition zurückgepfiffen wurde. Nur wenige Momente später war dann wieder einmal Wooten zur Stelle. Der Deutsch-Amerikaner vollendete einen Konter für die Sandhäuser und wurde zum dritten Mal in Folge zum Matchwinner. Mit dem dritten 1:0-Sieg in Folge schafft sich der SVS bereits einen kleinen Vorsprung auf die Abstiegsränge. Die Münchner mussten allerdings wieder einen Rückschlag hinnehmen und suchen weiter nach ihrer Form.

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