Starkes Comeback: Kiel zeigt Spitzenreiterqualitäten

Die 2. Bundesliga hat nach dem 14. Spieltag einen neuen Spitzenreiter und dieser heißt Holstein Kiel. Als wäre das nicht schon überraschend genug und vor der Saison von niemandem erwartet worden, so ist der aktuelle Tabellenrang für die Störche auch noch hochverdient. In einem tollen Spiel gegen den 1. FC Nürnberg lagen die Nordlichter schon mit 0:2 zurück, steckten aber niemals auf und erarbeiteten sich noch ein 2:2-Remis. Durch die Niederlagen von Union Berlin und Fortuna Düsseldorf wird dieser Punkt umso wertvoller und die KSV zeigte deutlich, dass sie ein Spitzenteam der 2. Bundesliga geworden ist.

"Immer an sich geglaubt"

Die ersten 45 Minuten im Frankenland glichen zumeist einem vorsichtigen Abtasten beider Mannschaften, doch nach dem Seitenwechsel wurde es rasant. Nach zwei sehenswerten Toren des FCN schienen die Gäste schon auf der Verliererstraße, wie auch Trainer Markus Anfang zugeben musste: "Nach einem 0:2 bist du dann eigentlich raus in so einem Spiel. Aber die Jungs haben immer an sich geglaubt, kriegen nach dem 1:2 nochmal die zweite Luft und holen noch ein 2:2.“

In der Tat wirkte Kiel zu keinem Zeitpunkt als hätte man sich mit der Niederlage abgefunden. Vielmehr drängten die Störche wieder nach vorne und belohnten sich ebenfalls mit zwei schönen Treffern. Damit holten die Männer von der Förde nicht nur noch einen wichtigen Punkt im Spitzenkampf, sie zeigten auch ein deutliches Signal an die gesamte Konkurrenz: "Insgesamt war es fußballerisch nicht das, was wir können. Aber das geht auch nicht jede Woche", so Anfang, doch selbst mit einer Leistung die den Trainer nicht zufrieden stellt verliert Holstein auswärts bei einem der Spitzenteams der Liga nicht.

17 Punkte aus sieben Spielen

Verlieren hat der Aufsteiger ohnehin nicht mehr im Repertoire. Mal abgesehen von der sehr unglücklichen 2:3-Niederlage im DFB-Pokal bei Bundesligist Mainz 05 hat Kiel aus den letzten neun Ligaspielen nur eine einzige Niederlage mitgenommen, beim 0:1-gegen St. Pauli. Aus den letzten sieben Partien holte man ganze 17 Punkte. All das unterstreicht die mehr als verdiente Tabellenführung der Kieler zum aktuellen Zeitpunkt der Saison. Das Selbstverständnis in der Mannschaft ist derzeit kaum zu erschüttern.

Nüchtern und bodenständig analysierte Torschütze Alexander Mühling nach der Partie den Zustand der Mannschaft nach dem 0:2: "Wir haben unser Spiel durchgezogen und sind ruhig geblieben." Mit dieser Ruhe wartet auf Holstein am nächsten Wochenende gleich der nächste schwere Gegner. Die formstarken Schanzer vom FC Ingolstadt warten an der Förde zum Spitzenspiel auf. Doch selbst vor dem stärksten Kader der 2. Bundesliga braucht man sich derzeit in Kiel nicht zu verstecken.

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