Trainer-Umfrage: Das sind die Top-Favoriten auf den Aufstieg

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hat wenige Tage vor dem Saisonstart die Trainer aller 18 Zweitligisten gefragt, welche Teams ihrer Meinung nach am Saisonende aufsteigen werden. Das Ergebnis: Fast alle erwarten ein noch ausgeglicheneres Rennen um den Aufstieg, mit den besten Chancen für Ingolstadt, gefolgt von Darmstadt und Union Berlin.

15 Vereine setzen auf Ingolstadt

Ingolstadts Trainer Maik Walpurgis hatte so kurz vor dem Auftakt-Spiel seiner Elf gegen Union Berlin offenbar keine große Lust, seinem Team die Favoritenrolle aufzubürden. Und so sagte er lediglich: "Die 2. Bundesliga ist sehr ausgeglichen und viele Teams werden um die Aufstiegsplätze konkurrieren." Ein cleverer Schachzug eines Trainers, der nach dem Abstieg aus der Bundesliga im Unterhaus ohnehin schon zu den Favoriten gezählt wird. Wozu da noch mehr Druck aufbauen? Das taten dann - wenn auch indirekt - die Trainer der anderen Zweitligisten: 15 von ihnen gehen der Umfrage zufolge davon aus, dass Ingolstadt den Wiederaufstieg schafft.

Darmstadt, Union und Braunschweig stehen hoch im Kurs

Auf die Schanzer folgen Mit-Absteiger SV Darmstadt 98, Union Berlin (je zehn Nennungen) sowie Eintracht Braunschweig (neun Nennungen). Ganz ähnlich sieht es auch Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel, mit 63 Jahren der erfahrenste Coach der Liga. "Eintracht Braunschweig und Union sind die topgesetzten Teams, der FC Ingolstadt und Darmstadt 98 kommen hinzu – diese vier sind ein Stück weiter als der Rest", sagte Funkel.

Überrascht der FC St. Pauli?

Doch in der traditionell ausgeglichenen und umkämpften zweiten Liga dürfte es wieder die eine oder andere Überraschung geben. Nimmt man die Tipps der Verantwortlichen als Maßstab, dann könnten diese Rolle in der neuen Spielzeit Greuther Fürth (1 Stimme) und vor allem der FC St. Pauli (3 Stimmen) einnehmen. Die Kiezkicker bestreiten am Freitagabend das Auftakt-Spiel der Liga beim VfL Bochum, und dessen Trainer Ismail Atalan hält den kommenden Gegner für einen der Favoriten auf den Aufstieg. Seine Begründung: "Weil sie eine überragende Rückrunde gespielt haben und die Mannschaft zusammen geblieben ist."

Janßen will "oben mitspielen"

Dabei sollte man nicht vergessen, dass der FC St. Pauli in der abgelaufenen Saison nach 17 Spieltagen mit nur elf Punkten Tabellenletzter war und schon als sicherer Absteiger gehandelt wurde. Es folgte eine überragende Rückrunde (34 Punkte), die den Kult-Club noch auf Rang sieben katapultierte, und anschließend zur neuen Saison der Trainerwechsel von Ewald Lienen hin zu Olaf Janßen. Der erwartet eine extrem ausgeglichene Liga: "Ich rechne damit, dass sich mindestens zehn Verein Hoffnung machen, um den Aufstieg zu kämpfen. Wir selbst wollen versuchen, oben mitzuspielen."

Bescheidene Aufsteiger?

Anders sieht die Zielsetzung naturgemäß bei den Aufsteigern MSV Duisburg, Holstein Kiel und Jahn Regensburg aus. Ilja Gruev etwa visiert mit seinen Duisburgern zunächst einmal den Klassenerhalt an: "Wir haben alle hart für die Rückkehr gearbeitet, jetzt wollen wir auch dauerhaft in der 2. Liga bleiben." Nur darum wird es wahrscheinlich in diesem Jahr für alle Aufsteiger gehen, wenngleich Kiels Trainer Markus Anfang sich nicht auf den Nichtabstieg als Zielsetzung festlegen mochte. "Davon halte ich nichts. Unser Credo ist es, jedes Spiel optimal zu gestalten. Wir wollen eine gute Saison spielen, sprich unsere Inhalte und unseren Fußball durchbringen", sagte Anfang dem "Kicker". Na dann mal los!

 

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