Union Berlin: Stimmungsdämpfer vor Weihnachten

Union Berlin hat es im letzten Spiel des Jahres verpasst, die 0:3-Niederlage beim 1. FC Heidenheim vergessen zu machen. Stattdessen spielten sie nur 1:1 gegen Greuther Fürth.

Stephan Fürstner schmerzte das bittere Ergebnis ganz besonders. Gegen seinen Ex-Klub war er maßgeblich am vergebenen Sieg der Berliner beteiligt. Kein Wunder also, dass er mit enttäuschter Miene durch die Katakomben schlich. Der Mittelfeldstratege rückte wie auch Toni Leistner in die Startelf von Jens Keller (Fabian Schönheim und Dennis Daube fehlten verletzt). Fürstners entscheidende Szene spielte sich zehn Minuten vor Schluss ab. Die Hausherren waren in der 65. Minute nach einem Kopfballtor von Toni Leistner in Führung gegangen, die Gäste drängten auf den Ausgleich. Dann kam Fürstner: Ein Klärungsversuch des 29-Jährigen landete an der Hüfte von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus und prallte Serdar Dursun genau vor die Füße. Der ließ sich nicht zweimal bitten und schob zum 1:1 ein.

Fürstner verpasst Rückrundenstart

Die Eisernen reagierten mit wütenden Angriffen, Trainer Jens Keller brachte mit Sören Brandy einen weiteren Stürmer, der auch sofort für Gefahr sorgte. Sein guter Versuch landete jedoch nur am Außenpfosten. Auch in der Nachspielzeit wollte den Köpenickern kein Treffer mehr gelingen. Zu allem Überfluss handelte sich Fürstner auch noch eine Gelbe Karte ein. Seine fünfte in der laufenden Saison, die somit eine Sperre beim Rückrundenstart gegen den VfL Bochum nach sich zieht. "Eigentlich wollten wir hier zu Hause den Fans noch mal ein schönes Geschenk machen“, meinte Fürstner mit enttäuschter Stimme: "Nun ist es leider nur ein Punkt geworden. Aber ich denke, die Mannschaft hat alles reingehauen, was ging. Wir haben eine gute Reaktion auf das Spiel in Heidenheim gezeigt. Jetzt freuen wir uns erst einmal auf die Feiertage."

Freude kam bei seinem Coach Jens Keller ganz und gar nicht auf. Der Fußballlehrer war "enttäuschter" als noch nach der Pleite gegen Heidenheim. "Ich glaube aber, dass wir ein gutes Spiel gemacht und die erste Halbzeit dominiert haben. Wir hatten richtig gute Möglichkeiten und hatten das Spiel klar im Griff. Nach dem 1:0 haben wir zahlreiche Chancen wo wir den Sack hätten zu machen können und bekommen ein ganz unglückliches Tor“, betonte Keller und verwies noch einmal explizit auf Steinhaus und ihre Gilde: "Ohne dass es jetzt Vorwürfe gibt, haben uns Schiedsrichter inzwischen vier Punkte gekostet, das ist einfach ärgerlich. Deshalb sind wir mit dem Punkt heute nicht zufrieden.“

Keine Neuzugänge geplant

Nun geht es für die Köpenicker erst einmal in die Winterpause. Aus der wohl auch alle aktuelle Profis wieder an die Alte Försterei zurückkehren werden. "Wir werden keinen vom Hof jagen. Wir halten Verträge ein“, erklärte Trainer Keller nach der Partie auf möglich Abgänge angesprochen. Nur, wenn sich den Spielern eine Perspektive bei einem anderen Verein bietet, wolle man die Akteure ziehen lassen. Auf Perspektivsuche ist unter anderem Christopher Quiring. Vom Publikum zwar geliebt, doch vom Trainer nicht aufgestellt, sucht der Mittelfeldmann nach Spielpraxis. Ähnlich verhält es sich bei Eroll Zejnullahu. Der noch bis 2018 laufende Vertrag könnte sinnvoller Weise durch eine Ausleihe unterbrochen werden. Laut "Berliner Kurier" soll Wehen Wiesbaden (Drittletzter aus Liga 3) an Christopher Lenz interessiert sein, auch Raffael Korte würde man keine Steine in den Weg legen, wenn er sich eine neue Herausforderung suchen will.

Sören Brandy könnte derweil vom Pech Philipp Hosiners profitieren. Der Österreicher fällt nach seinem Lungenkollaps auf unbestimmte Zeit aus, Brandy wäre eine bereits vorhandene Option. Zumindest bis zum Sommer. Zudem ranken sich seit Wochen auch Wechselgerüchte um Collin Quaner. Angeblich wird er gegen eine letztmals mögliche Ablösesumme Köpenick verlassen und gen England ziehen.

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