Zwischenrufe aus dem Trainingslager von Darmstadt 98: Alles so schön normal

20 Grad sind definitiv als angenehme Temperatur zu bezeichnen. Ein topgepflegter Rasenplatz, der mehr wie ein Teppich aussieht, ist ebenfalls als professionelle Rahmenbedingung zu bewerten. Und eine Rundumverpflegung in einem guten Hotel ist zusätzlich eine schöne Sache. So kann man die Statements der Spieler des SV Darmstadt 98 also gut verstehen, die in diesen Tagen stets betonen, welch tolle Bedingungen sie im Trainingslager in der Türkei (Antalya/Lara) vorfinden. „Wir haben hier alles was wir brauchen“, sagt etwa Marcel Heller und betont, dass man auf guten Plätzen „einfach mehr und besser arbeiten kann.“ Bei den „Lilien“ sind die Zustände daheim ein wenig anders, der Trainingsplatz hat noch nicht einmal die Maße eines richtigen Fußballfeldes, vom Zustand des Rasens mal komplett abgesehen.

„...damit wir unsere Gegner weiter ärgern können“

Deshalb ist dieses Trainingslager auch eine Flucht in eine professionellere Umgebung, welche in heimischen südhessischen Gefilden bislang nicht gegeben ist. Und was wird derzeit geübt? „Im Unterschied zum normalen Training zuhause, wird im Moment besonders viel Wert aufs Taktische gelegt, damit wir unsere Gegner weiterhin so gut ärgern können“, sagt Sandro Sirigu mit einem Augenzwinkern und erwähnt damit einen essentiellen Punkt der Winter-Vorbereitung. Erste Ergebnisse der bisherigen Arbeit hat das Team von Dirk Schuster im Testspiel gegen Erstligist Paderborn gezeigt: Nach der Niederlage im ersten Testspiel gegen den FK Qairat Almaty (0:1) zeigten die „Lilien“ am Dienstag gegen Paderborn eine ansprechende Leistung und konnten in einem unterhaltsamen Spiel ein 1:1 erzielen. „Wir haben gut dagegen gehalten und konnten in vielen Situationen Druck aufbauen“, sagt etwa Marco „Toni“ Sailer. „Ich glaube, dass unsere Leistung auf jeden Fall eine klare Steigerung zum ersten Testspiel war, wir können zufrieden sein“, fügt Jerôme Gondorf hinzu.

Fußballtennis, Karten und FIFA

Nach mittlerweile über einer Woche intensiven Trainings macht sich allerdings auch der Körper bemerkbar: „Momentan sind wir alle etwas platt“, sagt Marcel Heller, und „natürlich tut einem nach ein paar Tagen alles weh“, pflichtet Kollege Sailer bei, aber „wir wissen für was wir arbeiten.“ Außerdem wisse das Trainerteam, wann die Belastung mal heruntergefahren werden muss, so Jerôme Gondorf. Während und zwischen der vielen Übungseinheiten, die teilweise bereits um 7 Uhr morgens beginnen, kommen aber auch Freizeit und Spaß nicht zu kurz: Neben Fußballtennis oder Lattenschießen wird abseits des Platzes Karten gespielt, auch vom FIFA „zocken“ an der Konsole wird immer wieder berichtet. Einen Tag vor Abflug steht zum Abschluss am Samstag noch ein letztes Testspiel gegen die Zweitvertretung Borussia Dortmunds an. Noch ein letzte Partie auf dem gelobten Rasen bevor zuhause dann wieder der schiefe Trainingsplatz wartet.

FOTO:  FU Sportfotografie

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