2:0-Sieg in Dresden: Hannover trotzt der Abwärtsspirale

Dieser Sieg war Balsam für die Seele der Hannoveraner: In Dresden konnte sich das Team von Trainer Mirko Slomka nach einem doppelten Platzverweis mit einem 2:0-Erfolg durchsetzen. Sportdirektor Jan Schlaudraff sah die Tugenden, die zu diesem Ergebnis führten, als erfüllt an.

"Konnten uns nicht richtig darauf einstellen"

Der Stuhl von Trainer Mirko Slomka wackelte vor der Partie in Dresden erheblich, eine Niederlage hätte sich der erfahrene Coach wohl nicht leisten können. Sein Team schützte den 52-Jährigen vor dem Aus, indem es bei der SG Dynamo einen souveränen 2:0-Erfolg einfuhr. "Wir haben uns mit einer echten Teamleistung, mit einer kämpferischen Leistung, durchgesetzt. Es war klar, dass wir das heute brauchen", sah Slomka einen leidenschaftlichen Auftritt, mit dem sich die Hannoveraner belohnten.

Die Vorzeichen für die Partie waren - abgesehen von der aufkeimenden Trainerdiskussion - keine leichten, wie Slomka verriet: "Es war ein ganz enges Match. Wir konnten uns auch nicht richtig darauf einstellen, was uns erwartet. Dreierkette, Viererkette, Zentrum, das war nicht so einfach." Man habe die Aufgabe dann aber angenommen, sei "grundsätzlich ruhig geblieben" und die Dresdener immer wieder mit Nadelstichen attackiert. Erst nach den Platzverweisen von Hannovers Miiko Albornoz und Dresdens Niklas Kreuzer fielen die erlösenden Treffer in der Schlussphase.

Schlaudraff sieht Bestätigung

"Wir wollen alle gemeinsam mit den Verantwortlichen, mit der Mannschaft daran arbeiten, dass wir uns verbessern. Und ich habe heute eine klare Leistungssteigerung gesehen", erkläte 96-Sportdirektor Jan Schlaudraff auf der Homepage der Hannoveraner, dass ihm die Treffer von Julian Korb und Cedric Teuchert als Bestätigung dienten. Genauso wichtig, wie die drei Punkte, sei das Verhalten auf dem Platz: "Jeder ist für den anderen gerannt, jeder wollte es wiedergutmachen. Sie haben sich als Einheit präsentiert, sind füreinander eingestanden, haben sich gegenseitig geholfen."

Der Ex-Profi, der die Einstellung der Mannschaft nach der deutlichen 0:4-Klatsche in Nürnberg kritisierte, sah wieder die geforderten Grundtugenden: "Das war vom Engagement her, vom Kämpferischen her, von der Einsatzbereitschaft her, das, was wir uns erhofft hatten. Das, was wir auch ein Stück weit erwartet haben nach dem Spiel am Montag." In der Tabelle bedeutet das für Hannover einen Sprung auf den elften Platz, die Abstiegsränge bleiben näher als die Spitzengruppe. Für Schlaudraff möglicherweise sogar ein Vorteil, um sich zu befreien: "Vielleicht tun wir uns ein bisschen leichter, wenn die Erwartungshaltung nicht so groß ist. Wenn wir nicht das Gefühl haben, dass wir ab der ersten Minute das Spiel machen müssen." Zeigen wird sich das wohl erst in der nächsten Partie nach der Länderspielpause. Dann auch wieder mit Mirko Slomka.

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