Kreuzer-Nachfolge: Ist Mutzel ein Kandidat beim KSC?

Vor zwei Tagen endete die Amtszeit von Oliver Kreuzer als Sport-Geschäftsführer des Karlsruher SC. Nach über sechs Jahren ist der Verein somit auf der Suche nach einem neuen Sportchef, mit dem die Badener einen neuen Entwicklungsschritt gehen wollen. Neben Olaf Rebbe, dessen Name bereits dementiert wurde, soll auch Michael Mutzel im Gespräch sein.
"In zwei, drei Jahren auf anderem Niveau sein"
Cheftrainer Christian Eichner und Kaderplaner Necat Aygün werden sich vorerest gemeinsam mit Geschäftsführer Michael Becker der Kaderplanung für die kommende Saison angehen, die Oliver Kreuzer bereits angestoßen hatte. Wer letztendlich jedoch die Verantwortung beim KSC als Sportchef übernimmt, ist derzeit noch offen. Olaf Rebbe, der als Sportdirektor zurzeit beim 1. FC Nürnberg tätig ist, wird es nicht. Gegenüber den "Badischen Neuesten Nachrichten" dementierte Präsident Holger Siegmund-Schultze den Namen bereits.
Im Rennen scheint hingegen noch Michael Mutzel zu sein, der zuletzt - bis zu einer Trennung vor Gericht - beim Hamburger SV als Sportdirektor im Amt war. Unrealistisch scheint das Gerücht um den Ex-Profi der Karlsruher (143 Pflichtspiele) nicht zu sein. Zumal sich Mutzel und Eichner bestens kennen, schließlich war der 43-Jährige der Trauzeuge des KSC-Cheftrainers bei dessen Hochzeit. Die Zielsetzung für den neuen Sportchef steht jedenfalls fest: "Bei der getroffenen Entscheidung geht es darum, dass wir in zwei, drei Jahren auf einem anderen Niveau sein sollten – wirtschaftlich und im besten Fall dann auch sportlich."
Zwiespalt im Beirat
Wurde Kreuzer dieser Entwicklungsschritt nicht mehr zugetraut? Im fünfköpfigen Beirat schlug das Pendel knapp gegen den Ex-Sportgeschäftsführer aus. Das schockierte nicht nur Kreuzer. "Das ist ein ganz übles Schmierentheater, das hier abgezogen wird", kommentierte Beiratsmitglied Martin Müller, der als Befürworter des Sportchefs galt, gegenüber der Zeitung. Gemeinsam mit Günter Pilarsky habe er versucht, die Trennung mithilfe des Aufsichtsrats zu verhindern.
Siegmund-Schultze rechnete wiederum damit, dass die unpopuläre Entscheidung für Nachwehen sorgen würde: "Das ist ja häufig mit einer Neuausrichtung verbunden, dass man keinen Applaus vom Publikum erwarten darf." Verständnis habe er daher für den Unmut, der derzeit von den Befürwortern von Kreuzer käme. Weiter gehen wird es dennoch mit einem neuen Sportchef.