Arminia bekommt gegen Freiburg die Grenzen aufgezeigt

Der DSC Arminia Bielefeld hat am Mittwoch sein Heimspiel gegen den SC Freiburg mit 1:4 verloren. In der Partie vor rund 14.000 Zuschauern erlebte der DSC nicht nur sein eigenes schwächstes Saisonspiel, sondern auch eine Lehrstunde in der 2. Bundesliga. Der Aufstiegskandidat aus dem Breisgau machte allen Beteiligten der Arminia deutlich, dass es für den DSC lediglich um den Klassenerhalt gehen kann und das der Unterschied zwischen einem Top-Team und einem Aufsteiger größer sein kann als manche Fans glauben wollen. Am Ende fiel das 1:4 sogar noch gnädig aus.

Nur ein Spielball der Gäste

Die Geschichte des Spiels ist ebenso deutlich wie erschreckend. Das der DSC die Anfangsphase eines Spiels verschläft ist nun wahrlich keine Neuigkeit mehr, doch dass die Mannschaft im Anschluss kaum Aggressivität oder Laufbereitschaft zeigt ist neu. Bis zum Ausgleich durch Christopher Nöthe hatte man im Stadion tatsächlich noch das Gefühl, dass man mit dem SC aus Freiburg mithalten könnte. Doch kurz nach dem Treffer wurde deutlich, dass die Freiburger jederzeit in der Lage waren das Spiel innerhalb von wenigen Sekunden zu beschleunigen und zu variieren. In gleich mehreren Situationen ließ die Offensive der Gäste die Viererkette der Gastgeber sprichwörtlich "alt" aussehen. Mit Leichtigkeit waren Niederlechner, Grifo & Co. in der Lage den Abwehrriegel der Arminen zu knacken. Neben den vier Toren gab es noch mindestens vier weitere große Möglichkeiten der Gäste, die Wolfgang Hesl im Tor vereiteln musste. Die zwischenzeitlichen ausgeglichenen Phasen nach dem 1:1 und Mitte der zweiten Halbzeit erschienen am Ende eher wie ein Zulassen der Gäste, die den Sieg sicher nach Hause brachten. Auch deshalb war Toptorjäger Fabian Klos nach dem Spiel konsterniert: "Es ist mir im Moment unerklärlich, wie wir uns so präsentieren konnten. Freiburg musste sich für den Sieg heute nicht groß anstrengen. So war die Niederlage absolut verdient und das auch in der Höhe. Wir müssen nun schleunigst unsere Fehler abstellen und auch nach vorne wieder effektiver werden. Für mich ging der Blick schon die ganze Zeit über nach unten und nicht nach oben, denn 28 Punkte werden für den Klassenerhalt definitiv nicht ausreichen. Ich bin mir aber sicher, dass die Mannschaft am Sonntag eine Reaktion zeigen wird und dass wir ergebnistechnisch ein ganz anderes Spiel sehen werden."

Zurück zu den Grundtugenden

Nun ist eine Niederlage gegen den SC sicherlich kein Beinbruch und die Ansprüche und Qualität der Mannschaften unterscheidet sich auch deutlich. Dennoch war bei einigen Anhängern des Vereins nach den verschenkten Punkten gegen Braunschweig, Freiburg, Nürnberg oder Duisburg aus der Hinrunde schon ein geheimes Hoffen auf höhere Tabellenregionen erwacht. Nach dem Spiel vom Mittwoch dürfte jedem rund um Bielefeld klar sein, dass die Arminia sich voll und ganz und nur auf den Klassenerhalt konzentrieren sollte. Die Qualität ist in der Mannschaft weiterhin vorhanden, doch wenn sie sich so kraftlos präsentiert wie zuweilen in diesem Heimspiel, dann wird es schwer werden. Torschütze Christopher Nöthe machte deutlich, dass der Mannschaft diese Situation auch bewusst ist: "Wir haben uns in den letzten Wochen ein Punktepolster erarbeitet und müssen nun aufpassen, dass es in den nächsten Spielen nicht weiter schmilzt. In Bochum müssen wir vom Zweikampfverhalten wieder ein anderes Arminia-Gesicht zeigen." Über den Kampf, den Einsatz und den Willen können die Spieler von Trainer Norbert Meier den Klassenerhalt erreichen, doch sollte in den nächsten Spielen das Punktepolster auf die bedrohte Zone weiter schmelzen, könnte auch der Kopf wieder ein enorme Rolle spielen. Besinnt sich das Team jedoch auf die vorhandene Qualität und bringt diese auf den Rasen, dürften der Nichtabstieg eigentlich mehr als im Bereich des Möglichen sein.

 

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