Denkwürdige Partie mit Kieler Glück: "Jeder Schuss ein Treffer"

Ein Spiel für die Geschichtsbücher erlebten die Zuschauer der Partie zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und Holstein Kiel am Samstagmittag. Mit einem 6:3-Sieg entführten die Störche dabei drei wichtige Zähler aus der hessischen Landeshauptstadt.

Störche antworten vierfach

Sechs Auswärtstore versüßsten Holstein Kiel die Fahrt zum SV Wehen Wiesbaden, der seinerseits auch nicht mit Treffern geizte - sodass am Ende ein denkwürdigen Partie neun Tore auf der Anzeigetafel prangerten. "Wir haben ein Fußballspiel gesehen, was es nicht alle Tage gibt", war sich deshalb auch KSV-Cheftrainer Ole Werner nach dem Spiel bewusst, dass sich vor seinen Augen etwas besonderes abgespielt hatte. Mit dem besseren Ende für die Kieler: "Nachdem wir in den vergangenen Wochen oft dran waren, haben wir es heute geschafft, drei Punkte einzufahren."

Den Blitzstart erwischte dabei aber eigentlich zunächst der Hausherr, der nach fünf Minuten schon durch Manuel Schäffler in Führung ging. Der Ex-Kieler wusste, wie er die Störche ärgern konnte - die Reaktion folgte, wie Werner bestätigte: "Wir haben auf den frühen Rückstand gut reagiert und eine erste Halbzeit gespielt, die die bislang beste in der Arbeit mit dem Ball in dieser Saison gewesen ist." Mit vier Toren nach 30 Minuten schraubten die Störche das Ergebnis blitzschnell in die Höhe. Aber Wiesbaden war immer zur Stelle.

"Drei Gegentore sind mir erstmal egal"

"Dennoch haben uns die Treffer keine Sicherheit gegeben", blickte Werner auf den Spielverlauf zurück, in dem der SVWW immer wieder mit einem weiteren Treffer die Spannung aufrecht erhielt. Der 31-Jährige will daraus seine Lehren ziehen: "Dementsprechend müssen wir uns die jeweiligen Gegenschläge nach unseren Toren vorwerfen lassen." Einer ähnlichen Meinung schloss sich auch Linksverteidiger Johannes van den Bergh an: "Bei drei Gegentoren ist eigentlich schwer, auswärts noch viel zu gewinnen." Es sei denn, man erzielt selber sechs Tore.

Entsprechend konnte der Routinier das Ergebnis mit Erleichterung sehen: "Die drei Gegentore sind mir jetzt erst einmal egal, das können wir dann in der Analyse besprechen." Die wird es in jedem Fall geben, denn kritisch wurde die Abwehrleistung durchaus gesehen. "Wir müssen uns aber schon fragen, warum wir drei Tore kassiert haben", sprach beispielsweise Torschütze Janni Serra, der mit zwei weiteren Vorlagen glänzte, an. Denn eine Reaktion, wie die Kieler an diesem Tag zeigten, sei nicht selbstverständlich: "Bei uns war in der ersten Halbzeit jeder Schuss ein Treffer, das passiert auch nicht so häufig."

Der vierte Sieg im achten Spiel unter Ole Werner spült die Störche zunächst einmal vom zwölften auf den sechsten Tabellenplatz - der Vorsprung zu den Abstiegsplätzen beträgt dennoch gerade einmal vier Zähler.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"