Derby-Frust ausgelassen: HSV schießt Aue ab

Mit einem fulminanten 4:0-Sieg reagierte der Hamburger SV gegen den FC Erzgebirge Aue auf die Derby-Niederlage aus der Vorwoche. Der Schlüssel zum Erfolg lag in der Person von Rick van Drongelen, wie seine offensiveren Kollegen nach dem Spiel unterstreichen wollten.

"Wollte eigentlich abspielen"

Josha Vagnoman und Martin Harnik lagen sich nach dem Spiel in den Armen, die beiden gebürtigen Hamburger mit einem Altersunterschied von 14 Jahren hatten gemeinsam zwei der vier Hamburger Tore gegen den FC Erzgebirge Aue getroffen. Der eine jubelte über seinen ersten Profi-Treffer überhaupt, der andere glänzte beim Heim-Debüt in seiner Heimatstadt. "Das ist ein gelungener Tag für uns. Ein gutes Spiel, ein gutes Ergebnis, eine gute Reaktion nach der Derby-Niederlage", kam Vagnoman auf der Homepage des Hamburger SV nicht mehr aus dem Schwärmen heraus.

Unhaltbar schlug sein erster Treffer ein, der den HSV schon früh auf Kurs brachte. "Für mich persönlich war es natürlich ein besonderer Moment mit meinem ersten Tor. Ein Treffer im Volkspark - davon habe ich immer geträumt!", gestand der 18-Jährige und musste auch zugeben, dass sein Treffer überhaupt nicht geplant war: "Ich wollte in der Situation eigentlich abspielen, aber habe keinen freien Mitspieler gefunden und dann einfach draufgehalten."

van Drongelens Königspässe wirken

Auf der anderen Seite stand Martin Harnik, der 32-jährige Routinier schoss sein 31. Zweitliga-Tor im 62. Spiel - eine Bilanz die sich sehen lässt. Auch der Deutsch-Österreicher hatte anfangs ein anderes Spiel erwartet: "Wir wollten uns eigentlich durchkombinieren und nicht lange Bälle spielen, aber wir haben gesehen, dass besonders Rick nie Druck bekommt und Aue recht hochsteht." Innenverteidiger Rick van Drongelen, der die Königspässe aus der Abwehr herausspielte ("Manchmal habe ich harte Füße, aber heute sind mir diese Flugbälle gut gelungen"), avancierte zum heimlichem Matchwinner für Harnik.

"Das spricht für die Mannschaft, dass sie im Spiel den Matchplan ändern kann", lobte der Ex-Bremer aber auch den Gesamtauftritt, der den "allgegenwärtigen" Frust nach der Pauli-Pleite relativierte. Dem stimmte auch Co-Trainer Dirk Bremser zu: "Insgesamt war nach dem 3:0 der Deckel drauf. Es ist nicht selbstverständlich, dass man gegen Erzgebirge Aue so souverän auftritt. Dieses Level müssen wir jede Woche neu nachweisen."

Trauerfall für Dieter Hecking

HSV-Coach Dieter Hecking war nach dem Erfolg nicht zu sprechen, der 55-Jährige sagte Interviews und Pressetermine ab: Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb Heckings Vater am Sonnabend, die Familie Hecking bat die stille Trauer zu respektieren.

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