Dresden: Mörschels Test-Doppelpack nach Nationalmannschafts-Absage

Heinz Mörschel hat seinem neuen Trainer Guerino Capretti zum ersten Erfolgserlebnis bei Dynamo Dresden verholfen – allerdings nur in einem Test. Der Schlaks entschied die Begegnung mit dem tschechischen Erstligisten Slovan Liberec durch einen Doppelpack im Alleingang und rechtfertigte damit nochmals seine aufsehenerregende Entscheidung für den Verzicht auf die erste Teilnahme an einem Lehrgang der Nationalmannschaft aus seinem Heimatland Dominikanische Republik.

"Mit Zielen bei Dynamo abwägen“

Seine Prioritäten hatte der 24-Jährige allerdings schon vor dem Trip der Gelb-Schwarzen nach Görlitz unterstrichen. "Ich habe mich sehr über die Nominierung gefreut. Ganz klar ist es etwas Besonderes, wenn Du zur Nationalmannschaft eingeladen wirst. Allerdings musste ich den Zeitpunkt gut mit meinen Zielen bei Dynamo abwägen. Gemeinsam möchten wir den Klassenerhalt erreichen, dafür beginnt nun die entscheidende Phase", erklärte Mörschel im Onlineportal tag24.de seine Absage für das Team aus Ferienparadies nach zwei Punkten in den ersten drei Spielen unter Capretti.

Mörschels Hoffnung auf eine Rückkehr in die Anfangsformation nach über zwei Monaten durch den Trainerwechsel erhielten durch seine beiden Treffer nach seiner guten Vorstellung beim vorangegangenen 1:1 im Ligaspiel bei Aufstiegsaspirant 1. FC Nürnberg zusätzliche Nahrung. "Die Spielphilosophie von Guerino Capretti kommt mir entgegen, der Coach redet viel mit mir. Ich habe richtig Lust auf dieses heiße Saisonfinale und bin überzeugt, dass wir in der Liga bleiben werden", betonte der Offensivspieler die Harmonie mit dem Nachfolger des entlassenen Alexander Schmidt.

Becker genießt seltenes Glücksgefühl

In Dresdens Chefetage genoss Sportvorstand Ralf Becker den Testerfolg, bei dem aufgrund von Verletzungen, Krankheiten, Corona-Infektionen oder Überlastung auch einige Spieler aus der zweiten Reihe zum Einsatz kamen, ohne Blick auf das nächste Punktspiel am 1. April (Freitag) gegen Bundesliga-Absteiger Schalke 04: "Ein schönes Gefühl, mal wieder zu führen“, sagte Becker in der Bild-Zeitung.

Das schöne Gefühl bei einer Nationalmannschaft hat Mörschel auch noch nicht abgeschrieben. "In der Dominikanischen Republik passiert rund um den Fußball gerade viel, und es herrscht eine gewisse Aufbruchstimmung. Der neue Trainer setzt sich für eine Professionalisierung ein“, berichtet Mörschel und dürfte dabei wissen: Viel professioneller als bei seiner Absage wegen Dynamos Sorgen kann sich ein Spieler kaum verhalten.

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