"Brauchst das Glück": Viertelfinale gibt dem FCN neuen Mut

Im Elfmeterschießen hat sich der 1. FC Nürnberg das Weiterkommen im DFB-Pokal gesichert. Für den Club war es zugleich der erste Sieg des Jahres. Mit seinem Treffer in der Nachspielzeit konnte Taylan Duman ein erfolgreiches Comeback nach langer Verletzungspause feiern. Der Einzug ins Viertelfinale gibt den Franken neues Selbstvertrauen.
Weinzierls Kniff mit Duman
Zwei 0:1-Niederlagen gingen dem Achtelfinale im DFB-Pokal für die Nürnberger voraus. Entsprechend motiviert trat der Club an, um sich das erste Erfolgserlebnis im neuen Jahr zu holen - und nach Meinung von Cheftrainer Markus Weinzierl ging der Plan fast vollständig auf. "Ich finde, wir haben in der ersten Halbzeit schon ein gutes Spiel gemacht, liegen dann aber wieder in Rückstand", blickte der 48-Jährige auf den Spielverlauf zurück. Lange Zeit sah es danach so aus, als würde Nürnberg zum dritten Mal dasselbe Ergebnis einfahren. Aber der FCN gab nicht auf.
"Wir haben uns aber gewehrt und kommen in der letzten Minute zurück", freute sich Weinzierl über den Lucky Punch durch Taylan Duman. Der Offensivspieler kam erstmals nach seinem Syndesmosebandriss im Oktober zum Einsatz. "Ich wusste, dass er ein Spiel mit einer Aktion entscheiden kann. Er ist eigentlich noch nicht so weit und hat ein wenig Trainingsrückstand", erklärte der Cheftrainer den Zwiespalt, in dem er bei der Nominierung von Duman steckte. Letztendlich entschied sich Weinzierl richtig: "Wenn du aus so einer langen Verletzungspause zurückkommst, willst du einfach auf dem Platz stehen und hast positive Energie. Die hat er heute der Mannschaft gegeben."
"Schon ein bisschen ein Befreiungsschlag"
Für Duman war es das erfolgreiche Comeback. "Das war schon ein bisschen wie ein Befreiungsschlag. Uns fällt allen ein Stein vom Herzen. Die letzten Tage und Wochen waren nicht so einfach. Deshalb sind wir alle sehr glücklich", betonte der 25-Jährige nach Abpfiff, dass es für alle Spieler ein erleichterndes Gefühl war. Denn im Elfmeterschießen setzte sich Nürnberg letztendlich durch - und zwar mit fünf von fünf Treffern. "Ich habe so gefroren, dass ich gar nicht schreiben konnte. Wir haben aber die Richtigen gefunden, worüber ich sehr glücklich bin", spaßte Weinzierl, von dem ebenfalls Druck abfiel.
"Du brauchst das Glück in den entscheidenden Momenten auf deiner Seite und du musst die 50:50-Duelle auf deine Seite ziehen. Das war heute der Fall und das brauchen wir am Samstag auch", hielt der FCN-Coach nach dem erfolgreichen Weiterkommen im DFB-Pokal fest. Der Club zieht als einziger Zweitligist in die Runde der letzten acht Teams ein - unter den verbliebenen Mannschaften sind die aktuellen Top-Sechs der Bundesliga. Im Fokus der Nürnberger steht aber nun vorerst das Kellerduell mit dem SSV Jahn Regensburg (Samstag, 13 Uhr). Das neue Selbstvertrauen aus dem Pokal will der FCN in den Liga-Alltag mitnehmen. Auch Duman wusste: "Das haben wir heute getankt, und es wird uns guttun. Wir können daraus jetzt viel Kraft ziehen."