"Ein schwerer Tag": Holstein Kiel muss den Umweg Relegation nehmen

Die KSV Holstein hat den direkten Aufstieg mit einer 2:3-Niederlage gegen den SV Darmstadt bei zeitgleichem Sieg vom Konkurrenten aus Fürth verspielt und trifft nun in der Relegation auf Köln. Vor allem die Ähnlichkeiten zur 2:3-Niederlage gegen den KSC verärgerte KSV-Trainer Ole Werner, der trotzdem noch am Sonntagabend mit den Vorbereitungen auf die entscheidenden Spiele gegen den FC beginnt.

Zwei unterschiedliche Auftritte

Keine zwanzig Minuten waren gespielt, als der Jubel schon kaum Grenzen kannte. Nach einem gut getretenen Freistoß brachte KSV-Stürmer Janni Serra die Störche im Endspiel gegen Darmstadt verdient in Führung (18.), nachdem Bartels (9.) und Mühling (14.) die frühe Führung zunächst noch liegen ließen. Doch Holstein machte früh klar, dass das Ziel dieses Sonntags glasklar der direkte Aufstieg ist. "In der ersten Halbzeit waren wir sehr gut im Spiel", wusste auch Keeper Dähne nach dem Spiel. Und auch Trainer Werner befand, dass sein Team eine "sehr, sehr gute erste Halbzeit gespielt" habe, die mit einer "verdienten Führung" abgerundet wurde. Zudem passten auch die Ergebnisse auf den Nebenplätzen aus Bochum und Fürth.

"Wir hatten nach der Führung etwas zu verlieren", analysierte KSV-Geschäftsführer Sport Uwe Stöver die Situation in den Köpfen der Spieler. Dieser Druck wurde zu groß. Der Ausgleich habe dann "etwas in den Köpfen verursacht" und das Unglück nahm "seinen Lauf". Es folgte eine Phase, "in der wir gar nicht mehr drin waren und da haben wir es uns auch nehmen lassen", wie Werner resümierte. Schlussendlich stand eine 2:3-Niederlage und da Fürth die Begegnung gegen Düsseldorf in Unterzahl noch drehen sollte, was das ausgemachte Ziel dahin.

Zwei ähnliche Auftritte

Mit dem Ergebnis waren die Parallelen zum Spiel gegen den KSC, das ebenfalls 2:3 endete, schnell gezogen. Auch hier ging die KSV mit einer 1:0-Führung in die Pause, kassierte drei Treffer und kam nur noch kurz vor Schluss dran, ohne Zählbares mitzunehmen. "Es ist extrem bitter, zweimal innerhalb einer Woche, denselben Spielverlauf erleben zu müssen", ärgerte sich Trainer Werner auf der Pressekonferenz sichtlich. Die Gründe, wie es dazu kam, seien jedoch vielschichtig. Doch auch hier habe die Psyche eine Rolle eingenommen: "Taktische, individuelle mentale Gründe – da kommt vieles zusammen."

Entsprechend war die Enttäuschung "groß" und auch Keeper Dähne empfand nach dem Spiel "eine Leere", die es nun zu überwinden gilt, denn das Ziel Bundesliga ist noch nicht unerreichbar. Schon am Mittwoch wartet das Hinspiel der Relegation gegen den 1. FC Köln – und Werner versicherte "noch heute Abend" mit der Videoanalyse des Gegners zu beginnen. Erschwerend kommt für den Coach hinzu, dass ihm Mittelfeldmann Meffert nach der fünften Verwarnung fehlen wird und Ersatzmann Arslan noch länger verletzt ausfallen wird. Die Hauptaufgabe jedoch werde es sein "die Köpfe wieder freizubekommen", weiß Werner. Hierfür lasse er "der Enttäuschung erstmal Raum", ehe es am Montag weitergeht. In die beiden Partien gegen den Bundesligisten gehe die KSV zwar als "klarer Außenseiter", doch das kennen die Kieler nun bereits nach der Quarantäne-Situation – und belegten trotz dieser Umstände einen beachtlichen 3. Platz. Ob dieser nun für das Ziel ausreicht, wird sich zeigen.

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