"Geht ums Umsetzen": Fiéls Erwartung zu mehr Offensivgeist
Hertha BSC gastiert am Samstag bei den bisher noch ungeschlagenen Karlsruhern. Ein Duell, das auch im Zeichen der Fanfreundschaft steht.
"Weihnachten kommt noch"
Die Hertha hatte zwar am vergangenen Wochenende mit 3:1 gegen Braunschweig gewonnen, bis auf das Ergebnis war bei den Hauptstädtern aber niemand so richtig zufrieden mit dem Auftritt vor allem in der ersten Halbzeit. Die Mannschaft von Coach Christian Fiél kontrollierte zwar weitestgehend das Geschehen, schaffte es aber erst nach dem Platzverweis für Gästekeeper Grill, Torgefahr zu entwickeln. Ein Zustand, an dem der Coach in der Trainingswoche arbeiten ließ. "Natürlich führen wir Gespräche, natürlich bekommen wir auch Antworten, woran es vielleicht liegt. Es geht aber ums Umsetzen. Und das kriegst du am besten hin, wenn du das immer wieder trainierst. Das Training ist die Vorbereitung aufs Spiel und das müssen wir dann auf den Platz bringen. Ich hoffe, dass wir das am Wochenende besser machen als letze Woche", erklärt Fiél seinen Lösungsansatz auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Infrage kommen für diesen Zweck auch personelle Änderungen. "Es gibt natürlich immer etwas zu ändern. Das habe ich auch im Kopf", weiß der Übungsleiter.
Generelle Zweifel an seiner Mannschaft, seine Vorgaben umsetzen zu können und zu wollen, hat Fiél indes keine, auch wenn sich die Spieler vielleicht nicht durchweg an die Anweisungen halten. "Wenn es permanent wäre, würde mich das am allerglücklichsten machen. Aber wir sind hier auch nicht bei "Wünsch-dir-was", sondern ich sehe, dass sie es umsetzen wollen und das ist für mich das Entscheidende. Ich wäre auch gerne Erster und hätte noch keinen Punkt abgegeben, aber Weihnachten kommt noch und hat leider nichts mit Fußball zu tun", so der 44-jährige.
Keine Fanfreundschaft auf dem Platz
Die Anhänger der Hertha und des KSC verbindet darüber hinaus eine Fanfreundschaft. Diesen Umstand möchte Fiél aber nicht als Ausrede für seine Mannschaft gelten lassen. "Auf dem Platz darf es nicht freundschaftlich sein. Wir spielen gegen eine Mannschaft, die noch kein Spiel verloren hat in dieser Saison, die wirklich eine der Topmannschaften in dieser Liga ist. Die Fanfreundschaft muss man leben, aber für uns geht es darum, drei Punkte zu holen", macht Fiél deutlich. Seine schwäbische Herkunft lässt dabei auch beim Coach selbst keine zusätzlichen Emotionen hochkommen, der in der Jugend unter anderem beim VfB Stuttgart spielte. "Dafür ist es zu lange her", so Fiél.
Eine gute Nachricht gibt es auch noch: Fabian Reese, der Herthaner Leistungsträger der vergangenen Saison, ist wieder auf dem Trainingsplatz. Doch Prognosen, wann er ins Mannschaftstraining einsteigen oder gar in den Kader zurückkehren kann, gibt es vonseiten des Trainers keine. "Es dauert noch seine Zeit. Was er jetzt gerade macht, ist mit dem Reha-Trainer mal in Richtung Ball zu gehen. Das ist vom Mannschaftstraining aber noch etwas weit weg. Er arbeitet hart, um schnell wieder zurückzukommen. Aber den ein oder anderen Tag wird es noch dauern", sagt Fiél.