Heidenheimer „Bayern-Besieger-Besieger“ im Freudenrausch

Beim 1. FC Heidenheim platzten nach dem Pokal-Coup gegen Bayer Leverkusen alle geradezu vor Stolz. „Bayern-Besieger-Besieger“, twitterte der Klub kurz nach der 2:1 (0:1)-Überraschung gegen die nur drei Tage zuvor in der Bundesliga gegen niemand geringeres als den deutschen Meister Bayern München erfolgreichen Rheinländer. Der zweite Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokal versetzte die Ostwürttemberger in einen Freudenrausch.

„Ein geiles Gefühl"

„Das ist einfach ein geiles Gefühl“, meinte Maurice Multhaupt wenige Minuten nach dem Abpfiff und brachte damit die Stimmung in der Mannschaft, im Verein und nicht zuletzt bei den begeisterten Fans auf den Punkt.

Multhaupt hatte doppelten Grund zur Freude. Schließlich besiegelte der 22-Jährige mit seinem Treffer 18 Minuten vor Spielende nach dem Pausenrückstand durch Nationalspieler Julian Brandt (44.) und dem schnellen Ausgleich durch Niko Dovedan (47.) den Erfolg des Zweitliga-Sechsten gegen den ambitionierten Werksklubs aus dem Oberhaus: „Es ist umso schöner, das Siegtor erzielt und der Mannschaft damit zum Sieg verholfen zu haben“, sagte der gebürtige Bottroper auf der Vereinshomepage.

Trainer Frank Schmidt verzichtete angesichts des denkwürdigen Abends beinahe erwartungsgemäß auf den Zapfenstreich für seine Spieler. „Das war ein toller Pokalfight. Da darf man auch mal feiern“, meinte der Chefcoach in sichtlich guter Laune.

Seine Mannschaft hatte zuvor auch allen Grund dazu geliefert. „Wenn man sieht, mit welcher Köpersprache und Überzeugung wir gespielt haben, dann hat jeder im Stadion gemerkt, dass wir versuchen werden, das Spiel zu gewinnen. Am Ende war das ein Abwehrkampf, die Brust wurde größer, und das Stadion war da. Wir sind froh, dass wir gegen so einen Gegner erfolgreich sein durften. Kompliment an meine Mannschaft.“

Vorfreude auf Sonntag: Duell mit Darmstadt und Auslosung

Nun fiebern die Heidenheimer dem Sonntag in zweierlei Hinsicht entgegen: Einerseits will Schmidts Mannschaft ihre Erfolgsserie in der Liga im ersten Auswärtsspiel des neuen Jahres bei Darmstadt 98 ausbauen, und danach richten sich abends sämtliche Blicke auf die Auslosung des Pokal-Viertelfinales während der ARD-Sportschau im Deutschen Fußball-Museum in Dortmund.

Für Schmidt und sein Team steht jedoch nach dem gelungenen Start aus der Winterpause – in der Liga holte der FCH aus den ersten beiden Spielen nach Wiederbeginn der Saison vier Punkte - das Gastspiel in Darmstadt im Mittelpunkt. Schon eine Nacht nach dem Pokal-Coup gegen Leverkusen läutete Schmidt die Vorbereitung auf die Begegnung ein. Multhaupt hofft , dass „wir durch den Sieg noch mehr Selbstvertrauen dazubekommen. Aber wir wissen alle, dass das Ligageschäft sehr ausgeglichen ist“. Norman Theuerkauf warnte trotz zuletzt 14 Punkte aus den sechs Spielen seit Anfang Dezember ohne Niederlage vor allzu viel Euphorie: „Wir wissen, dass die 2. Liga ein anderes Geschäft ist.“

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