HSV: Liga-Premiere im "Kessel"
Am Freitag Abend treten der Hamburger SV und die KSV Holstein zum Auftakt in die neue Saison in der 2. Bundesliga gegeneinander an. In diesem ersten Nordderby der Ligageschichte geht der HSV als haushoher Favorit ins Rennen, wenngleich die Störche nach der verpatzten Relegation nun wieder ein Ausrufezeichen setzen wollen.
Ausverkauftes Haus und heißer Tanz
Rund 57000 Zuschauer werden die Partie live im Stadion verfolgen und sie damit zu einem der bestbesuchten Zweitliga-Spiele der Geschichte werden lassen. Für den ehemaligen Dino gibt es in der Saison nur ein Ziel: Wiederaufstieg. Dass diese Mission gleich mit einem Derby gegen Kiel beginnt, hat einen besonderen Reiz. Auf dem Rasen wird es sprichwörtlich ein heißer Tanz, wie Trainer Christian Titz gegenüber dem "Kicker" bestätigte: "Es ist ein geschlossener Kessel, da staut sich die Hitze an. Wir haben bei ähnlichen Temperaturen trainiert. Wir sind vorbereitet, dem über 90 Minuten standhalten zu können." Die Gäste aus Kiel mussten nach der überragenden letzten Saison personell Federn lassen und haben mit Marvin Ducksch und Dominik Drexler zwei ihrer wichtigsten Akteure verloren. Abschenken werden die Kieler die Partie aber nicht, könnte man doch mit einem Überraschungserfolg in Hamburg dort kräftig auf die Euphoriebremse treten. Schon Magdeburgs Sportchef Maik Franz hatte am Freitag darauf hingewiesen, dass ein ungeplanter Fehlstart für die Topfavoriten Hamburg und Köln für viel Druck dort sorgen könnte.
HSV mit Personalsorgen
Im Stadtstaat selbst sind schon vor dem ersten Spieltag einige Fragezeichen und Stirnfalten zu erkennen. Zwar ist die Euphorie in und um Hamburg riesengroß, doch für Christian Titz wird die Aufstellung zur Premiere in der 2. Liga eine Herausforderung. Die Innenverteidigung mit Jung und Papadopoulos fällt lange aus und auch Offensivmann Aaron Hunt ist fraglich. Auch deswegen warnte der Übungsleiter vor zu hohen Erwartungen: "Ich glaube, dass wir gut darin beraten sind, es als schwieriges Spiel anzusehen. Kiel wird keine leichte Aufgabe, sondern ein Härtetest. Die wollen Fußball spielen, sind positionsvariabel, werden vorne anlaufen und uns unter Druck setzen. Sie werden sehr mutig spielen. Die Partie wird einen offenen Spielcharakter haben", so Titz gegenüber "Kicker". Fakt ist aber auch, dass die Hamburger wohl einen der besten Kader haben, den es in der 2. Bundesliga je gegeben hat. Wenn die Spieler diese Qualität am Freitag auf den Platz bringen, erwartet die Gäste aus Kiel gleich am ersten Spieltag eine der härtesten Aufgaben der Saison.