HSV verliert weiter an Boden: "Schaffen es nicht, uns zu belohnen"

Nach dem Erfolg im DFB-Pokal unter der Woche gab es für den Hamburger SV am Samstagabend in der Liga einen erneuten Dämpfer im Aufstiegsrennen. Trotz mehr Spielanteilen und guten Chancen unterlagen die Norddeutschen mit 1:2 beim 1. FC Nürnberg. Der Kontakt zu den Spitzenplätzen droht verloren zu gehen.

FCN-Tor "aus dem Nichts"

Mindestens vier Punkte hat der HSV am Ende des Spieltags Rückstand auf den dritten Rang. Nach der zweiten Liga-Pleite in Serie und nur einem Punkt aus drei Partien muss das Team von Trainer Tim Walter etwas abreißen lassen. "Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war sehr gut. Wir schaffen es momentan nicht, uns zu belohnen", sagte der 46-Jährige nach der Partie. Denn die Rothosen hatten mehr Ballbesitz, nach zwölf Minuten auch die erste richtig gute Chance durch Giorgi Chakvetadze, dessen Abschluss die Hausherren im Verbund noch geklärt bekamen.

Doch nur drei Minuten später lag der Ball im Tor des HSV. Nach einer missglückten Abwehr von Mario Vuskovic landete der Ball auf dem Fuß von Pascal Köpke, der aus zwei Metern nur noch einschieben musste. "Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen, haben Nürnberg weit hinten reingedrückt und hatten über außen viele gute Chancen, in denen das Glück gefehlt hat. Das 1:0 fiel aus dem Nichts, hat uns aber nichts ausgemacht", sagte Sebastian Schonlau. Denn nur zehn Minuten später wurden über 70 Prozent Ballbesitz ausgenutzt. Nach einer Kombination über die rechte Seite fand Bakery Jatta im Rückraum Ludovit Reis, der den Ausgleich erzielte (25.).

"Der Ball ist haltbar"

Im zweiten Durchgang standen Zweikämpfe und Diskussionen im Mittelpunkt. Chancen gab es kaum noch. "In einigen Momenten waren wir in der zweiten Hälfte vom Kopf her müde. Wir hatten Abschlüsse, die nicht aufs, sondern übers Tor gehen oder Zuspiele, die nicht zum Mann kommen", erklärte Walter die Harmlosigkeit seines Teams. Dass im Pokalspiel unter der Woche gegen den Karlsruher SC erst das Elfmeterschießen die Entscheidung herbeibrachte und der HSV so viel Energie gelassen hatte, dürfe laut Schonlau "keine Ausrede sein". Das Team sei "top-fit. Das hat heute keine Rolle gespielt".

Als es nach einer umkämpften, aber chancenarmen zweiten Hälfte danach aussah, als würde jede Mannschaft einen Punkt zugesprochen bekommen, erzielten die Franken durch Tim Handwerker ganz spät den Führungstreffer (88.). Den Schuss des 23-Jährigen von der linken Strafraumkante sah HSV-Schlussmann Daniel Heuer Fernandes zwar erst spät, machte jedoch nicht die beste Figur. "Der Ball ist haltbar. Es ist ärgerlich, dass wir so ein Spiel heute verlieren", sagte der 29-Jährige. "Am Ende hätte das Spiel unentschieden ausgehen können, doch letztlich verlieren wir aufgrund eines so ärgerlichen Gegentors. Das tut einfach weh." Auch sein Coach haderte: "Wir hätten das Spiel in der ersten Halbzeit ziehen müssen und so haben wir heute das Nachsehen. So ist der Fußball. Doch wir gewinnen und verlieren zusammen. Unser Team bildet eine super Einheit." Dennoch steigt der Druck an der Elbe immer weiter. Gegen Erzgebirge Aue ist ein Sieg am Samstag Pflicht, soll der Rückstand auf das Spitzen-Trio nicht noch weiter anwachsen.

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