Kiel nach Pokal-Blamage: "Verarbeiten und besser machen“

Für Holstein Kiel bedeutete die Blamage in der zweiten Pokalrunde einen schweren Dämpfer nach dem Aufschwung der vergangenen Wochen. Die verpasste Chance auf das Achtelfinale und eine Zusatzeinnahme von 700.000 Euro durch das 7:8 im Elfmeterschießen beim Regionalligisten SC Verl (1:1 n.V.) wollen die Störche aber nicht den positiven Trend in der Liga beeinflussen lassen.

"Auch über unsere eigene Leistung enttäuscht"

Dennoch machte Kiels Trainer Ole Werner aus seinem Frust über den unerwarteten Nackenschlag kein Hehl. "Wir sind sehr, sehr enttäuscht – auch über die eigene Leistung", sagte der Coach auf der Pressekonferenz nach dem Pokalfight und erläuterte seine Unzufriedenheit mit dem Auftritt seines Teams: "Wir haben es nicht geschafft, spielbestimmend aufzutreten. Natürlich gehört Glück zum Elfmeterschießen, aber wir hatten eher Glück, überhaupt ins Elfmeterschießen gekommen zu sein. Unterm Strich muss man konstatieren, dass wir zu Recht ausgeschieden sind.“

Dabei hatten die Norddeutschen nach der Führung durch Janni Serra in der Anfangsphase (13.) scheinbar alle Trümpfe in der Hand. Nach dem Ausgleich der Westfalen in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit allerdings riss bei Werners Team der Faden. Im Elfmeterschießen schließlich ließ Emmanuel Iyoha die Gelegenheit zur Entscheidung, ehe Phil Neumann den Platzherren mit einem weiteren Fehlversuch den Weg zum Coup ebnete.

Die KSV-Führung mochte den K.o. allerdings nicht allzu sehr dramatisieren und beschränkte sich auf die Analyse. "Der Gegner hat uns zu wenig Luft gelassen und war präsent in den Zweikämpfen. Wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden. Dann kann es passieren, dass man nach solch einem Spiel als Verlierer vom Platz geht", meinte Sportchef Uwe Stöver. Geschäftsführer Wolfgang Schwenke klagte über das Pech im Elfmeterschießen. Fortuna sei "auf Seiten von Verl" gewesen, "wir wären gerne weitergekommen“.

Fokus auf Duell mit Bielefeld

Die Kieler Spieler bemühten sich unterdessen um eine rasche Verdrängung des enttäuschenden Pokal-Aus und richteten den Blick schnell nach vorne auf das nächste Punktspiel am Sonntag bei Aufstiegskandidat Arminia Bielefeld. "Es ist jetzt leider so passiert. Wir müssen damit leben und uns auf das nächste Spiel konzentrieren", gab Torhüter Ioannis Gelios die Parole aus.

Mittelfeldspieler Alexander Mühling wollte den K.o. im größeren Zusammenhang von zuletzt drei Liga-Erfolgen in vier Begegnungen nicht überbewertet sehen: "Wir haben in letzter Zeit viele gute Spiele gemacht, heute war es leider ein schlechtes Spiel von uns, aber das gehört zum Fußball. Die Kunst ist es, solche Spiele zu verarbeiten und es dann besser zu machen. Das haben wir am Wochenende vor."

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