Last-Minute-Remis: HSV wird trotzdem erster Verfolger

Die Akteure des Hamburger SV trauern nach dem Re-Start in die 2. Bundesliga zwei Punkten nach. In der Nachspielzeit ließ sich die Elf von Cheftrainer Dieter Hecking noch den Sieg entreißen, obwohl sich die Hamburger zuvor noch ein Chancenplus erspielt hatten.

"Natürlich haben Fans gefehlt"

Zwei Mal schlug Havard Nielsen für die SpVgg Greuther Fürth zu, zwei Mal schockte der Norweger damit den Hamburger SV. Denn die Gegentreffer für das Team von Cheftrainer Dieter Hecking fielen denkbar ungünstig, insbesondere der 2:2-Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit. Dabeit hatte sich der HSV nach Ansicht seines Coaches ziemlich schnell an die geisterhafte Kulisse gewöhnt: "Gerade zu Beginn des Spiels hat man gemerkt, dass die Situation für uns alle ungewohnt war. Im Laufe der Partie war dann aber Feuer und Leidenschaft von beiden Mannschaften drin."

Nach dem ersten Gegentor in der 35. Spielminute drehten die Hamburger kurz auf und konnten sich dank einer starken Aktion von Tim Leibold auf dem Flügel das Ergebnis schon vor dem Pausenpfiff egalisieren. Danach war der HSV am Drücker und belohnte sich schon kurz nach dem Seitenwechsel: Jeremy Dudziak, unter der Woche noch fraglich gewesen, knallte den Ball trocken ins Netz. "Natürlich haben uns die Fans heute gefehlt", versucht Stürmer Joel Pohjanpalo im Nachgang zu erklären, warum es trotzdem nicht für drei Punkte reichte: "Es ist sehr bitter und schade, dass wir heute nur einen Punkt mitgenommen haben."

HSV trotzdem Zweiter

Diesem Gedanken schloss sich auch der Cheftrainer an. "Der späte Ausgleich schmerzt, wir müssen aber vorher schon das dritte Tor machen", legt der Fußballlehrer seinen Finger in die Wunde. Denn allein in der 72. Minute hätten Hunt, Pohjanpalo und Leibold die benötigte Bude innerhalb einer Szene machen können. "Das ist sehr ärgerlich", lautet daher das knappe Fazit vom Coach.

"Das 2:2 sollte nicht passieren, aber das können wir jetzt nicht mehr ändern", ergänzt Mittelfeldspieler Adrian Fein, der aber auch das Positive aus der Partie hervorheben wollte: "Wir sind jetzt Zweiter und jagen Bielefeld." Dazu zählt auch das Comeback von Jairo Samperio, der zum ersten Mal in dieser Saison in der Startelf stand. Und auch der Spanier konnte sich an die ungewöhnlichen Umstände seiner Rückkehr gewöhnen: "Insgesamt war es schon komisch, ohne Fans zu spielen, vor allem vor dem Anpfiff. Aber sobald der Ball rollt, versucht man das Drumherum zu vergessen und alles zu geben."

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