Pollersbeck auf die Tribüne: Hecking sortiert HSV-Torhüter neu

Am Sonntag startet der Hamburger SV Mit Daniel Heuer Fernandes als neuem Stammkeeper in die Saison. Der Deutsch-Portugiese verdrängte damit Julian Pollersbeck und wird gegen seinen Ex-Klub damit erstmals zum Debüt kommen. Sein bisheriger Konkurrent rutscht deutlich ab.

"Daniel wird die Nummer eins"

Vor zwei Jahren stemmte Julian Pollersbeck den U21-Europapokal in die Höhe, den er mit der Nationalmannschaft im Sommer 2017 gewinnen konnte. Daraufhin wechselte der damalige Zweitliga-Keeper für 3,5 Millionen Euro nach Hamburg - und scheiterte dem Anschein nach krachend. Denn HSV-Trainer Dieter Hecking verkündete in der Pressekonferenz vor dem 1. Spieltag, dass sich Pollersbeck fortan hinter Daniel Heuer Fernandes und Tom Mickel als Nummer drei beim Hamburger SV einordnen muss. Letzte Saison stand der 24-Jähriger immerhin noch als Stammkeeper in 31 Partien auf dem Platz.

"Daniel wird die Nummer eins sein und diese auch auf dem Rücken tragen", legte sich Hecking auf eine klare Hierarchie fest, wie es der "Sportbuzzer" berichtet. "Tom Mickel wird vorerst dahinter als Ersatzmann auf der Auswechselbank sein. Im Moment ist er die Nummer zwei", führt der neue Cheftrainer des HSV aus und versetzt Pollersbeck damit auf die Tribüne. "Abgeschrieben" sei der Stammkeeper des Vorjahres nicht, Hecking habe aber aus rein sportlichen Gründen entschieden.

Beziehung noch zu retten?

Damit geht das Missverständnis zwischen Klub und Torhüter in die nächste Runde. Schon nach seinem Wechsel in die Hansestadt wurde Pollersbeck hinter Christian Mathenia zum Ersatzmann erklärt, spielte nur, wenn der heutige Nürnberg-Keeper verletzt war. Wie Dieter Hecking dann aber doch einblicken lässt, haben auch Charakterzüge wohl einen Teil zur Entscheidung beigetragen: "Das was man auch braucht, sind Spieler, die sich zu 100 Prozent mit ihrem Arbeitgeber identifizieren. Mit Tom haben wir einen Spieler in unseren Reihen, der das zu 100 Prozent auslebt. Er pusht, er will gewinnen, er hat immer ein positives Wort für seine Mitspieler. Auch das sind Dinge, die für eine Nummer zwei eminent wichtig sind."

Hecking hoffe jetzt auf eine Reaktion des 24-Jährigen: "Julian muss zusehen, dass er in Konkurrenz treten kann. Dann haben wir eine Situation, in der drei streiten, wer im Tor steht." Ob es zwischen den beiden Parteien noch einmal zu einer Annäherung kommt, ist allerdings offen. Pollersbeck galt seit dem Kauf von Heuer Fernandes als Wechselkandidat, zuletzt habe der FC Porto ein Interesse am deutschen U21-Europameister gezeigt. Pollersbecks Vertrag in Hamburg gilt noch bis 2021, ein Transfer ist bislang nicht in Aussicht.

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