Präsident von Hertha BSC? Pal Dardai erwägt wohl Kandidatur

Pal Dardai und Hertha BSC? Das gehört zusammen. Dennoch endete im Sommer die dritte Amtszeit des Cheftrainers, was nicht ohne Nebengeräusche ablief. In anderer Funktion sollte die 48-jährige Vereins-Ikone erhalten bleiben - und möglicherweise sogar als neuer Präsident, wie der "kicker" berichtet.

"Schmeiße euch raus"

Als Spieler absolvierte Pal Dardai insgesamt 373 Pflichtspiele für Hertha BSC, als Trainer waren es 247 Partien an der Seitenlinie der Alten Dame. Als der 48-Jährige seinen Posten zum Saisonende räumen musste, sagte er: "Hertha BSC ist meine Familie. Ich bin seit 30 Jahren hier, kenne jeden Grashalm auf diesem Gelände. Wir haben in dieser Saison zusammen etwas aufgebaut, darauf bin ich stolz. Eines wird sich nie ändern: Ich bin Herthaner, ich bleibe Herthaner, und ich wünsche diesem Verein nur das Beste!" Will Dardai nun künftig die Geschicke des Klubs von der Spitze aus leiten? Eine Kandidatur zum neuen Präsidenten steht im Raum.

Wie der "kicker" berichtet, soll sich Dardai womöglich mit dem Gedanken beschäftigen. Demnach habe der 48-Jährige in einer Zusammenkunft mit Geschäftsführer Thomas E. Herrich, Sportdirektor Benjamin Weber und Lizenzbereich-Leiter Andreas Neuendorf offen gesagt haben: "Ich kandidiere als Präsident. Und wenn ich gewählt werde, schmeiße ich euch raus." Angesichts der Eindrücke, dass die Trennung von Dardai im Sommer nicht harmonisch verlief, ein durchaus denkbares Szenario. Wenngleich der Wortlaut relativ drastisch erscheint, wäre er so gefallen - was jedoch auch nicht besonders untypisch für Dardai wäre. Das Auftreten des Cheftrainers gefiel den Hertha-Verantwortlichen schon seit längerer Zeit nicht mehr, dem Cheftrainer dafür der Umgang mit seiner Person nicht.

Gespräche über neue Rolle laufen

Bis zum 15. August um 24 Uhr müsste Dardai seine Wahlvorschlagsunterlagen in der Hertha-Geschäftsstelle vorlegen, addressiert an den Aufsichtsrat. Danach würden die Gespräche über Dardais Tauglichkeit als Bewerber geführt werden - und schon jetzt scheint klar zu sein, dass der 48-Jährige unter den Fans durchaus eine Chance hätte. Bei der Mitgliederversammlung am 17. November stünde Dardai dann zur Wahl für die Nachfolge vom verstorbenen Kay Bernstein, dessen Posten interimsweise mit Fabian Drescher besetzt wurde. Auch der bisherige Vize-Präsident wird kandidieren.

Ob Dardai wirklich zu Wahl antreten wird, ist noch offen. Bis Anfang August verweilt die Vereins-Ikone noch im Urlaub, danach sind zunächst weitere Gespräche mit Herrich über die Zukunft von Dardai innerhalb des Vereins geplant. Der 48-Jährige soll Hertha BSC auf jeden Fall in neuer Funktion erhalten bleiben, doch bislang gab es noch keine Einigung. Schon nach seiner ersten Amtszeit als Cheftrainer übernahm Dardai Aufgaben im Nachwuchsbereich. Ob ihn diese Rolle erneut reizt? Als Präsident hätte Dardai künftig eher mit Investoren- und Stadionfragen zu tun.

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