Remis-Könige: KSC nach erneutem 1:1 vor alleinigem Rekord

1996 spielte die SpVgg Unterhaching sieben Mal in Folge Unentschieden und sicherte sich damit einen Rekord und den Titel als "Remis-König". Mit dem 1:1-Unentschieden gegen Aue zog der Karlsruher SC am Montagabend mit den Oberbayern gleich - und das nervt die Beteiligten.

"Fühlt sich wie eine Niederlage an"

Ein weiteres Unentschieden noch, dann dürfen sich die Aufsteiger aus Karlsruher offiziell als Remis-Könige der Liga bezeichnen. Denn dann wären sie alleiniger Rekordhalter in der längsten Serie von aufeinanderfolgenden Unentschieden in der 2. Bundesliga. Freude entfacht diese Aussicht bei Torjäger Anton Fink nicht: "Für einen Aufsteiger sind sieben Unentschieden ganz okay, aber es nervt langsam." Seit dem 7. Spieltag konnte der KSC nicht mehr gewinnen, verlor aber auch keine Partie - gegen Aue wäre mehr drin gewesen.

"Das Ding musst du gewinnen. Es fühlt sich wie eine Niederlage an", ärgerte sich Fink gegenüber dem "Kicker", weil sein Treffer zum 1:1-Ausgleich das einzige Tor in der 50-minütigen Überzahl der Karlsruher blieb. Fink deutlich: "Lieber gewinne ich mal eins und verliere mal eins." Dem Grundgedanken würde sich wohl auch KSC-Coach Alois Schwartz grundsätzlich anschließen. Dem Cheftrainer nutzte auch die Überzahl seiner Mannschaft nichts, wie er in der Pressekonferenz erläuterte: "Gegen zehn Mann ist es immer schwer. Wir hatten das auch 75 Minuten in Bochum gehabt und konnten noch ein Tor erzielen."

Schwartz vermisst Spannung

Generell habe seine Mannschaft "einfach nicht gut, sondern schlecht" gespielt. "Wir hatten eine schlechte Passqualität, den Gegner eingeladen und wurden immer von Tiefenläufen überrascht", erklärte Schwartz im Detail und lobte seinen Keeper: "Wenn der Benjamin Uphoff keinen so guten Tag hat, dann steht es sogar 3:0." Unverständlich blieb es für den Coach, dass seine Mannschaft erneut einem Rückstand hinterherlaufen musste: "Ich verstehe nicht, dass wir so sorglos und ohne Spannung ins Spiel gehen."

Trainingsmoral und Vorbereitung auf die Spiele seien "hervorragend", doch davon ist nach Ansicht des Cheftrainers auf dem Platz nicht mehr viel zu sehen. "Wenn der Schiri anpfeift, haben wir nicht die Spannung, nicht die Konzentration", ärgerte sich Schwartz, denn die Vorgaben sind andere: "Man nimmt sich viel vor und dann laufen die Leute ständig in unseren Rücken. Darüber bin ich sehr sauer." Hinten heraus hätte man sich den Sieg gegen Aue vielleicht noch verdienen können, doch der prinzipielle Ärger bleibt bestehen.

Nach der Länderspielpause zieht es den KSC zum Derby beim kriselnden VfB Stuttgart. Sollten die Karlsruher dort ein Unentschieden erreichen, wäre dies ausnahmsweise wohl angesichts der Stuttgarter Favoritenrolle nicht unerwünscht. Dann aber würde der Aufsteiger wohl der neue Remis-König werden.

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