SC Freiburg: Slapstick-Tor beschenkt Nürnberger

"Komisch" war der Ausdruck, den Christian Streich zur Beschreibung des Spiels seines SC Freiburg beim 1. FC Nürnberg wählte. Eine Einschätzung, die neutrale Beobachter gewiss teilen konnten - denn die Badener machten im Frankenland vieles richtig, zeigten ihr bestes Auswärtsspiel seit langen und fuhren doch mit leeren Händen nach Hause.

Bedingt durch die Ausfälle von Amir Abrashi (gesperrt) und Mike Frantz (verletzt) musste der Trainer im Vorfeld umbauen. Karim Guedé und Caleb Stanko rückten neu in die Mannschaft. Der Club hingegen zeigte, dass von dem fragilen Gebilde, das im Hinspiel unterging, nicht mehr viel übrig ist. Trainer Weiler hat eine funktionierende Truppe geformt, die speziell vor eigenem Publikum eine absolute Macht ist.

Die Taktik der Nürnberger war zunächst darauf ausgerichtet, defensiv sicher zu stehen und schnelle Konter zu setzen. Man hatte die Rolle der individuell schwächeren Mannschaft akzeptiert und wollte sie zu seinen Gunsten nutzen. Eine Marschroute, die zu Beginn dafür sorgte dass Freiburg zwar immer den Ball hatte, aber nie wirklich gefährlich vors Tor kam. Umso bitterer für den Sportclub, dass die Heimelf dann gleich mit dem ersten gefährlichen Angriff zur Führung kam. Debütant Stanko sah dabei ebenso unglücklich aus wie Außenverteidiger Jonas Föhrenbach, die sowohl Entstehung als auch Abschluss nicht vereiteln konnten. Club-Stürmer Guido Burgstaller freute sich somit nach 15 Minuten über sein achtes Saisontor.

Der Tabellenführer wurde in der Folge aktiver, der Gegentreffer hatte einen weckenden Effekt. Doch weder Grifo, Guedé oder Petersen konnten aus ihren Gelegenheiten Zählbares verbuchen. Mit dem einen Treffer ging es in die Halbzeit - und es wurde an den Stellschrauben gedreht. Lucas Hufnagel kam neu in die Mannschaft, um mit seiner Dribbelstärke Impulse zu setzten.

Es dauerte etwa zwanzig Minuten, dann wurde das stetige Aufbäumen des SCF belohnt. Eine Ecke von Vincenzo Grifo verlängerte Nils Petersen auf den langen Pfosten, wo Innenverteidiger Imanuel Höhn nur noch vollstrecken musste. Der überfällige und hochverdiente Ausgleich war geschafft - doch die Freude währte nicht lange. Denn Jonas Föhrenbach hatte wahrlich einen rabenschwarzen Tag erwischt. Nach seiner Teilschuld beim ersten Gegentor kam es nur ein paar Sekunden nach dem 1:1 noch dicker für das Sportclub-Eigengewächs. Nach einer Flanke des Rumänen Sepsi erwischte er den Ball nicht richtig und bugsierte ihn ins eigene Tor.

Ein Geschenk, das zu diesem Spiel passte und letztlich den Nürnbergern zu den drei Punkten verhalf. Glücklich? Unverdient? Nein, eben einfach "komisch".

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