Seifert: Forderung nach Gehaltsverzicht "nachvollziehbar“

Für DFL-Boss Christian Seifert sind in der Corona-Krise die Probleme des deutschen Fußballs durch die Verschiebung der EM alleine längst nicht gelöst. Unmittelbar im Vordergrund steht für den 50-Jährigen die Erhaltung des finanziellen Gleichgewichts der Vereine.

"Viele Akteure müssen Beitrag leisten“

In diesem Zusammenhang schloss Seifert auch Beiträge der Profis in Form eines zuletzt auch öffentlich immer stärker debattierten Gehaltsverzichts nicht aus. "Die Forderung ist nachvollziehbar. Viele Akteure müssen ihren Beitrag leisten. Ich weiß von Klubs, die längst mit ihren Spielern darüber sprechen und das vielleicht schon umgesetzt haben", sagte der DFL-Geschäftsführer der "Bild"-Zeitung.

Auf einen Wiederbeginn des vorerst ausgesetzten Spielbetriebs wollte sich Seifert unterdessen nicht festlegen: "Wir sind ganz weit davon entfernt, über eine Fortführung nachzudenken." Auch "Geisterspiele" als bislang letztes Mittel zur regulären Beendigung der Saison könnten seiner Ansicht nach Schwierigkeiten bereiten. "Wenn ein Spiel mit 100 Personen stattfindet, da werden wir mit Medizinern die Frage beantworten müssen, ob das medizinisch gesehen überhaupt geht. Dann würde es schwer werden, Spiele durchzuführen", meinte Seifert. Deswegen sei weiterhin ein vorzeitiger Abbruch der Saison "realistischerweise" nicht auszuschließen.

"Ungewöhnliche Spieltaktungen“ möglich

Gleichwohl sei unverändert ein möglichst planmäßiger Abschluss der Saison das Ziel aller Bemühungen, betonte Seifert. "Alle Klubs haben den Anspruch bis zuletzt, auf irgendeine Art und Weise die Saison auf sportliche Art und Weise zu beenden", sagte Seifert.

Die EM-Verschiebung auf 2021 sei allerdings nur ein Teil der möglichen Lösung: "Theoretisch haben wir neue Spielräume gewonnen. Wir könnten theoretisch nun bis in den Juli hinein planen.“ Allerdings müssten zusätzliche Termine für die beiden Europacup-Wettbewerbe (Champions League und Europa League) und auch die nachzuholenden Länderspiele berücksichtigt werden. "Es kann sein“, meinte Seifert dazu, "dass es ungewöhnliche Spieltaktungen gibt.“

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