"Sind auf jeden Fall auf Augenhöhe": Schiele will Misere im Derby beenden

Eintracht Braunschweig steht mit dem Rücken zur Wand. In den letzten zwölf Spielen holte die Elf von Michael Schiele nur noch einen Sieg, weswegen der BTSV durch die letzte 0:2-Niederlage in Nürnberg zum ersten Mal seit September auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschte. Im Niedersachsen-Derby sieht sich der Cheftrainer auf Augenhöhe mit dem ebenfalls kriselnden Gegner.

"Denke, dass sie spielfähig sind"

Sieben Punkte holte der BTSV in den letzten zwölf Spielen insgesamt, was die Mannschaft von Michael Schiele geradewegs unter den Strich gespült hat. Kein Team holte in diesem Zeitraum weniger Zähler! Umso wichtiger dürfte für die Braunschweiger ein Sieg im Niedersachsen-Derby werden. "Man merkt, dass es ein anderes Spiel ist", ging der BTSV-Coach in der Spieltags-Pressekonferenz früh auf die Brisanz ein, die in der Partie stecken wird. "Wir haben uns gut vorbereitet, wir sind bereit." Das Eintracht-Stadion wird ausverkauft sein, sodass die Braunschweiger vor voller Hütte um den Ausweg aus der Misere kämpfen werden.

Brisant wurde es bereits vor der Partie, weil zwei Spieler des Braunschweiger Kaders durch geschmacklose Vorfälle an ihren jeweiligen Häusern bedroht wurden. "Es sind nicht immer nur Spieler betroffen, sondern auch Familien, Freunde und andere, die auch in den Gebäuden wohnen. Die Polizei wird das in die richtige Richtung bringen", urteilte Schiele über das Geschehen, das der Verein bereits zuvor scharf verurteilt hatte. "Mit den betroffenen Spielern habe ich gesprochen. Ich denke, dass sie spielfähig sind. Dass das natürlich nicht spurlos an einem vorbeigeht, ist klar", so Schiele.

Vertrauen in und von Schiele

Eine gute Nachricht für Schiele war, dass sich allmählich der Trainingsplatz der Eintracht wieder füllt. Abgesehen von Philipp Strompf (Hüftverletzung) befand sich kein Spieler mehr akut im Lazarett - das hieß, dass auch Brian Behrendt, Saulo Decarli, Danilo Wiebe und Bryan Henning wieder im Teiltraining waren. Auch Filip Benkovic kehrte aus seiner Reha in Italien zurück. "Es ist schön, wieder mehr aus dem Vollen schöpfen zu können. Aber bei den lange Verletzten braucht es noch Zeit", verwies Schiele darauf, dass nicht jeder Spieler ein Kandidat für den Spieltag sei. Einsätze von bis zu 20 Minuten könnten aber einige Akteure dank ihrer Routine schon abrufen.

Wichtig wird im Derby bleiben, dass die Braunschweiger - trotz aller Brisanz - einen kühlen Kopf bewahren. "Es geht um Punkte und ein gutes Spiel. Wir sind auf jeden Fall auf Augenhöhe. Es ist ein Derby und wir haben die Fans im Rücken", schwor Schiele seine Mannschaft ein. Ob er vor so einem Match spezielle Ansprachen wählen würde? Das wolle der BTSV-Coach spontan entscheiden. "Wenn ich merke, dass Nervosität drin ist oder ob wir wach sind. Aber was in der Kabine ist, bleibt in der Kabine", gab Schiele augenzwinkernd an. "Druck haben beide Mannschaften, jeder will punkten. Wir wollen gewinnen." Denn das Vertrauen in die Mannschaft habe Schiele genauso, wie der Verein in seine Person. "Wir wollen viel zurückgeben", beteuerte der Coach abschließend, dass nun das Team am Zug ist.

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