Titz sah bei FCM-Niederlage "die schwächste Halbzeit, seit ich da bin"
Im vierten Spiel gab es am Sonntag die dritte Niederlage für den 1. FC Magdeburg. Der Aufsteiger unterlag beim FC St. Pauli mit 0:3. Zwar hatten die Blau-Weißen auch doppeltes Aluminium-Pech. Doch vor allem der Auftritt im ersten Durchgang passte Trainer Christian Titz überhaupt nicht, der eine Reaktion der Mannschaft fordert.
"Den Schneid abkaufen lassen"
Vorgenommen hatte sich der FCM viel, wollte sich beim Klub aus der ehemaligen Titz-Heimat Hamburg beweisen. Doch die Realität war eine andere, eine ganz bittere: Nach nicht einmal 15 Minuten lag das Team vom Millerntor mit 2:0 in Front. Johannes Eggestein schnürte einen Doppelack (3./14.). "Das war für uns speziell in der ersten Halbzeit ein gebrauchter Tag", war FCM-Coach Christian Titz bedient und fügte deutliche Worte an: "Das war bis jetzt, seitdem wir alle zusammen sind, die schwächste Halbzeit in der Art, wie wir die Bereitschaft hatten, den Gegner abzulaufen."
Auch mit der Zweikampfführung war der 51-Jährige, der seit Februar 2021 in Magdeburg an der Seitenlinie steht, extrem unzufrieden. "Wir wollten den Gegner anlaufen, ihn unter Druck setzen. Genau das haben wir nicht gemacht. Wir haben große Räume im Zwischenraum gegeben, waren nicht eng am Mann", nannte der Coach Gründe für den schnellen Rückstand. Und der FCM hatte noch Glück, dass Eggestein nach einer halben Stunde per Kopf nur die Latte traf und nicht den Hattrick erzielte. "Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen, haben zu viele Fehler gemacht", sagte auch Alexander Bittroff am "MDR"-Mikrofon.
"Für uns schwer zu verkraften"
Titz reagierte in der Pause, brachte mit Moritz Kwarteng, Tatsuya Ito und Silas Gnaka mehr Dribbelstärke und Geschwindigkeit in die Partie. Und tatsächlich waren die Gäste besser im Spiel. Amara Condé traf nach 46 Minuten mit einem Schuss die Latte. Drei Minuten später fehlte auch Kwarteng das Glück, sein Abschluss landete am Pfosten. "Wenn du hier bestehen willst, musst du auch mal eine Chance nutzen", sagte Titz und trauerte den Möglichkeiten hinterher. Stattdessen machte St. Pauli nach 77 Minuten alles klar, Marcel Hartel erzielte das 3:0.
"Wir müssen uns drauf einstellen, dass wir die Spiele anders angehen müssen. Wir bekommen frühzeitig ein Gegentor. Das ist für uns schwer zu verkraften", nahm Titz seine Mannen nun in die Pflicht, die Menge an schnellen Gegentoren deutlich herunterzuschrauben. Denn sonst wird es für die Ottostädter extrem schwierig, das Ziel Klassenerhalt zu erreichen. Nach vier Spielen stehen drei Punkte und Relegationsrang 16 zu Buche.