Trotz 6,7-Millionen-Minus: HSV "in der Zweiten Liga lebensfähig"

Bereits zum zehnten Mal in Folge veröffentliche der Hamburger SV in seiner Jahresbilanz ein Minus. Auch in der laufenden Saison wird ein weiterer Einschnitt aufgrund der Corona-Pandemie und der Zuschauerfrage prognostiziert. Dennoch konnten die Elbstädter ihre Verbindlichkeiten senken.

Geringster Umsatz seit 15 Jahren

Mit 91 Millionen Euro an Verbindlichkeiten stand der Hamburger SV vor einem Jahr in der Kreide, zum Stichtag am 30. Juni betrug dieser Wert allerdings nur noch 74 Millionen Euro. Inzwischen sollen die Verbindlichkeiten sogar noch weiter gesenkt worden sein, eine weitere Reduzierung um sechs Millionen in den letzten fünf Monaten erleichtern dem HSV das Überleben. Finanzvorstand Frank Wettstein setzt gegenüber dem "NDR" ein deutliches Zeichen: "Der HSV ist in der Zweiten Liga lebensfähig."

Dennoch schloss der Verein die aktuelle Jahresbilanz mit einem Minus von 6,7 Millionen Euro ab. Das bedeutet, dass der HSV schon zum zehnten Mal in Folge ein negatives Ergebnis erwirtschaftete. Im Umkehrschluss heißt das nämlich auch, dass die Elbstädter trotz Reduktionsmaßnahmen insgesamt einen geringeren Umsatz eingefahren haben - rund 95,7 Millionen Euro Umsatz bedeuten erstmals seit 15 Jahren eine Unterschreitung der 100-Millionen-Marke.

Auswirkungen der Zuschauerfrage

Vieles davon steht im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Die wird den Verein - so wie alle anderen Klubs in Deutschland auch - noch weiter verfolgen. "Wenn bei uns 45.000 bis 50.000 Zuschauer pro Heimspiel fehlen, ist das natürlich eine andere Nummer als bei Vereinen, die mit 20.000 bis 25.000 Zuschauern planen. Seriös planen kann man derzeit nicht", rechnet Wettstein ein einfaches Prinzip vor. Nach Einschätzung des HSV-Finanzvorstandes werden die Auswirkungen noch in fünf Jahren zu spüren sein - mindestens. Die Rückkehr in die Bundesliga wäre für die Hamburger nach drei Zweitliga-Jahren in Folge auch weiterhin umso wertvoller.

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