"Zu naiv": Braunschweig hadert nach Derby-Niederlage

Eintracht Braunschweig hat das Derby mit 1:4 gegen Hannover 96 verloren. Entsprechend herrschte nach Abpfiff bei der Eintracht Enttäuschung und die Erkenntnis, dass vor allem die Qualität der Hannoveraner höher einzuschätzen ist.

"Schlechte erste Halbzeit"

Große Vorfreude herrschte vor dem Spiel bei den Braunschweigern ob des Derbys gegen Hannover 96 in der 2. Liga. Löwen-Trainer Daniel Meyer bestätigte im Vorfeld, dass das Spiel "ein großes Thema" in der Vorbereitung gewesen sei und seine Mannschaft "mit dem Anpfiff voll da sein" werde. Viele Highlights waren den 7.300 Zuschauern in der HDI Arena Hannover in der ersten Halbzeit allerdings nicht vergönnt.

Mit einem klaren Übergewicht in Sachen Ballbesitz und Torchancen für die Hausherren von 96, aber ohne Tore ging es in die Kabinen. Von der Eintracht kam nahezu nichts."Meine Mannschaft war sehr nervös und hat dann eine schlechte erste Halbzeit gespielt. Wir hatten zu wenig Mut bei eigenem Ballbesitz und defensiv kaum Zugriff", erkannte auch Meyer, der ebenfalls sah, dass das torlose Remise zur Pause "glücklich für uns" gewesen sei.

"Das tut weh"

Entsprechend reagierte der Braunschweiger Trainer zur Halbzeit und stellte um. Marcel Bär ersetzte den glücklosen Rückkehrer Abdullahi. Mit kurzzeitigem Erfolg: Martin Kobylanski zeigte ein weiteres Mal seine herausragende Schusstechnik und setze den Ball nach einer Ziegele-Hereingabe in den rechten Knick (51.). Doch fortan ging es stets bergab. Drei Zeigerumdrehungen später dribbelte 96-Außenbahnspieler Haraguchi durch die Hintermannschaft der Gäste und legte für Maina ab, der den Ausgleich erzielen konnte (54.).

Einen weiteren Doppelschlag der Hannoveraner über Weydandt (71.) und Hult (74.) später stand fest: Für Braunschweig ist an diesem Samstag nichts mehr zu holen. "Zu fehlender Erfahrung kam dann auch die Müdigkeit nach der kräftezehrenden 1. Halbzeit. Zeitnah einen Doppelschlag zu bekommen, war sehr bitter und eine Vorentscheidung", analysierte Meyer die Szenen. Zwar habe er nochmal versucht, offensiv zu reagieren, doch die neue Ausrichtung bescherte das vierte Tor der Hannoveraner durch Haraguchi (86.) – und den Endstand. 4:1 stand nun auf der Anzeigetafel. "Das Ergebnis, besonders in der Höhe, fühlt sich natürlich sehr schlecht an. Für den Moment müssen wir leider anerkennen, dass der Qualitätsunterschied heute zu groß war", befand der Trainer, der versicherte, dass weiter "hart gearbeitet" werden müsse.

Auch Defensivakteur Nikolaou empfand die Niederlage als "sehr bitter. Ein Derby zu verlieren, tut immer weh, aber ein 1:4 ist schon sehr deutlich. Das tut weh. Wir haben uns zu naiv angestellt", zeigte sich der Neuzugang nach Schlusspfiff überaus enttäuscht. Felix Kroos gab zwar den Weg vor, "nicht den Kopf hängen zu lassen, sondern positiv zu bleiben", doch auch Nikolaou sah wie sein Trainer, dass "das nicht passieren darf – vor allem nicht im Derby." Nun bleibt die Länderspielpause zum Aufarbeiten, ehe Wiedergutmachung gegen den VfL Bochum am 17.10. erfolgen kann.

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