Zwei Tore und Platzverweis: 420 Sekunden entreißen Kieler Sieg

Nach 85 Spielminuten auf einer heißen Tanzfläche sah Holstein Kiel gegen Heidenheim bereits wie der sichere Sieger auf. Dann lief alles gegen die Störche, was möglich war - und zwei Gegentore und einen Platzverweis später wurden die drei Punkte noch aus der Hand gegeben. Ein Ärgernis für alle Beteiligten.

"Jeder Ball gefährlich"

Am Ende war es eine gefühlte Niederlage für KSV-Cheftrainer Ole Werner und seine Elf, nachdem Heidenheims Christian Kühlwetter in der Schlussphase noch zwei Treffer für Gäste markierte. Dazwischen flog Johannes van den Bergh nach einem groben Foulspiel gegen den Stürmer vom Platz. "Der Spielverlauf ist sehr bitter, weil wir das, was wir uns vorgenommen haben, über weite Strecken auch auf den Platz bekommen haben", ärgerte sich Werner über das Entrinnen des sicheren Sieges, nachdem seine Mannschaft in der 85. Spielminute noch eine 2:0-Führung verteidigte.

Hektisch wurde es in der Schlussphase allerdings nur, weil Kiel den Sack vorher nicht zumachte. "Wir hatten genügend Chancen für ein drittes Tor. Da dieses Tor nicht gefallen ist, war jeder Ball in unseren Strafraum gefährlich", musste Werner am Seitenrand verfolgen, wie zunächst ein Strafstoß die zweite Luft für Heidenheim besorgte. Als die Brenzstädter dann auch noch in Überzahl attackierten, geschah das Unglück in der vierten Minute der Nachspielzeit. Trotzdem hielt der Cheftrainer fest: "Wir sind nach der Pause mit dem Rückenwind der Führung ins Spiel gegangen und haben eine gute zweite Hälfte gespielt."

Vergebene Chancen ärgern Reese

Ärgerlich nur, dass es am Ende statt eines Sieges nur ein Remis gab. "Wir hatten es selbst in der Hand und müssen eigentlich das 3:0 und 4:0 machen. Stattdessen bekommen wir durch einen Elfmeter den Anschlusstreffer und mit dem Schlusspfiff sogar den Ausgleich", betrachtete auch Fabian Reese den Spielverlauf rückblickend mit einem Ärgernis. Der Angreifer, der kurz vor dem Ausgleichstreffer ausgewechselt wurde, sah bis dahin eine gute Leistung seines Teams: "Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht und stehen am Ende mit einem Punkt da anstatt mit drei, die mehr als verdient gewesen wären." Es war bereits das dritte Unentschieden in Folge, der letzte Sieg gelang vor vier Partien gegen Würzburg. Für die Kieler, die erst eine Saisonniederlage hinnehmen mussten, somit immer noch eine starke Bilanz.

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