Frust beim FC St. Pauli: "Das darf uns so nicht passieren"

Am Samstag spielte der FC St. Pauli gegen Aufsteiger Karlsruher SC. Das Spiel endete 2:2, obwohl die Kiezkicker bis zur 85. Minute 2:0 führte. Dass das so passieren konnte, erzürnte alle Beteiligten.
"Das darf uns so nicht passieren"
Eigentlich lief am Samstag am Millerntor alles wie erhofft. Es ging zwar mit 0:0 in die Pause, doch die Kiezkicker waren klar die bessere Mannschaft. Nach der Pause stellte St. Pauli durch einen Elfmeter-Doppelpack von Diamantakos auf 2:0 (50./61.), Karlsruhe kam dagegen kaum noch nach vorne und das Spiel schien gewonnen.
"Wir haben uns super in das Spiel gekämpft. Wir haben versucht, geduldig zu sein und so zu spielen, dass wir in die Zweikämpfe kommen. Wir waren kämpferisch auf Augenhöhe und spielerisch besser als der Gegner. In der zweiten Halbzeit ging es so weiter. Wir belohnen uns mit den zwei Elfmetern und den Fouls, die wir ziehen. Wir gehen 2:0 in Führung und was dann passiert, ist meiner Meinung nach nicht zweitligareif", fasst es Kapitän Daniel Buballa zusammen. Was war passiert? "Dann fangen wir das 2:1 und brechen total ein. Das darf uns nicht passieren", so Waldemar Sobota.
Nicht nur eine gefühlte Niederlage
Noch kurz vor dem Gegentor hätten sowohl Diamantakos als auch Miyaichi das Spiel entscheiden können, doch der KSC traf durch Lorenz aus der Distanz (85.). Danach spielten nur noch die Gäste, die nach einer Ecke zum Ausgleich kamen (90.+1) und sogar noch die Chance bekamen, das Spiel endgültig zu drehen (90.+4). "Es kann passieren, dass du gegen so eine Mannschaft ein Gegentor nach einem Standard kassierst. Es war die Art und Weise, wie es zu den Standards kommt. Der Gegner war mausetot und wir müssen eigentlich nur noch das Spiel runterspielen. Stattdessen laden wir den Gegner nochmal ein, ins Spiel zu kommen. Wenn wir das Spiel sogar noch verlieren, kann sich auch keiner beschweren", ergänzte ein wütender Buballa.
Für Johannes Flum fühlte sich das Spiel an wie "eine Niederlage ohne Chancen. 80 Minuten macht der KSC gar nichts und wir spielen ein überragendes Spiel. Das fühlt sich richtig mies an." Immer wieder hat St. Pauli enorme Probleme bei gegnerischen Standards, was der KSC eiskalt zu nutzen wusste. Sportchef Bornemann fasste die gesehene Leistung seiner Mannschaft entsprechend zusammen: "Es war nicht die Stärke des KSC, dass sie wiedergekommen sind, sondern Schwäche von uns. Das muss die Mannschaft sich heute vorwerfen lassen." St. Pauli verpasste so den Sprung in die obere Tabellenhälfte und verweilt im grauen Mittelfeld. Eine neue Chance, mehr als 80 Minuten Fußball zu spielen, ergibt sich am kommenden Freitag gegen den VfL Bochum.