"Sonst wird es schwer": FCM hadert nach 0:4-Klatsche mit individuellen Fehlern

Zwar weiß der 1. FC Magdeburg immer wieder mit tollen Kombinationen zu überzeugen, doch der Ertrag ist zu gering. Symptomatisch war das 0:4 gegen Hannover 96 am Freitagabend. Vor allem die individuellen Aussetzer machten den Akteuren zu schaffen.
Fehler führen zu Gegentoren
Es läuft die 14. Spielminute. Hannovers Neumann kann im Mittelfeld die Kugel viel zu leicht erobern, Tresoldi flankt zu Beier, dessen Abschluss von Reimann pariert werden kann, sodass Müller den Ball aufnimmt. Während das wie eine abgeschlossene Handlung klingt, bringt es der FCM doch noch zustande, in Rückstand zu geraten. So spielt Gnaka das Leder völlig gedankenverloren zurück in die Mitte, wo Beier noch steht und das 0:1 erzielt. "Die Problematik ist natürlich auch, dass wir uns selbst Tore reinlegen", stellte FCM-Coach Titz auf der Pressekonferenz nach dem Spiel fest. Solche individuellen Schnitzer wie der vom Innenverteidiger ziehen sich durch die gesamte Saison und bringen die Mannschaft "aus dem Tritt".
Während der Aufsteiger eigentlich gut in das Heimspiel vor gut 23.000 Zuschauern gekommen war, ging somit wieder alles schnell dahin. Zwar erspielten sich die Elbstädter "zwei halbe Chancen", doch der nächste Fehler ließ nicht lange auf sich warten. So bekam der Defensivverbund eine Standardsituation, was "eine Qualität" Hannovers sei, nicht geklärt, sodass in der Folge das vorentscheidende 0:2 fiel (44.). In der zweiten Halbzeit lief die Titz-Elf noch in einen Konter (56.) und kassierte gar noch ein viertes Gegentor mit dem Schlusspfiff (90.+1.). Insgesamt, so Titz, zeige das Team "gute Phasen, aber im Defensivverbund machen wir wirklich entscheidende Fehler", die die Spieler "abstellen" müssten. Am besten schnell.
"So geht es halt leider nicht"
Noch deutlicher wurde Kapitän Amara Condé, der im "MDR" "immer wieder dieselbe Leier" beklagte. "Die Konsequenz fehlt nach vorne und nach hinten", schimpfte er. Mit 13 Gegentoren nach fünf Spielen stellt der FCM die schlechteste Defensive. Fünf erzielte Treffer bei den herausgespielten Chancen sind ebenso zu wenig. Dabei half auch der genesene Luca Schuler, der erstmals wieder von Beginn an ran durfte, nicht – auch wenn der Angreifer genauso wie viele andere immer mal wieder gute Szenen einstreute. So sei es "immer die gleiche Form an Fehlern", so Condé: "Wir investieren viel, belohnen uns aber gar nicht." Somit steht für den Aufsteiger der 16. Platz, was sich im Laufe des Spieltags gar noch verschlechtern könnte. Schnell solle Besserung her, "sonst wird es schwer", wusste auch Condé.
Der einzige Erfolg glückte beim 3:2 in Karlsruhe, jedes Heimspiel ging trotz toller Kulisse verloren. Auch das wurmte den Mittelfeldmotor. Ob die Mannschaft bereits in der 2. Liga angekommen sei, sei "schwierig" zu beurteilen, "wenn man sich die Ergebnisse anguckt". Als Aufsteiger müsse man "zu Hause eine Macht sein". Nun müsse sich "jeder Einzelne zur Verantwortung ziehen". Das Abstellen selbst ist dabei auch für Titz problematisch, da Fehler wie vor dem 0:1 "ohne Bedrängnis" und "keine Drucksituation" gab. "Letztendlich haben wir das Spiel durch die individuellen defensiven Fehler abgegeben", bilanzierte der Coach. Allzu viele sollte der FCM jedoch nicht mehr abgeben, ehe die Situation noch bedrohlicher wird. Ein neuer Anlauf kann nächste Woche gegen Mitaufsteiger Kaiserslautern genommen werden.