Bremen nach Abstieg im Tal der Tränen: "Es tut so weh"

Das 2:4 gegen Borussia Mönchengladbach rundete eine extrem enttäuschende Saison für Werder Bremen ab: Da der 1. FC Köln gegen Schalke 04 gewann, steigen die Norddeutschen zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in die 2. Bundesliga ab. Bei den Beteiligten herrschte nach dem Abpfiff Fassungslosigkeit und Trauer.  

Selke vergibt den Ausgleich

Als Sebastiaan Bornauw in der 86. Minute die Kölner Führung gegen Schalke erzielte, war das Schicksal für Werder Bremen einige hundert Kilometer weit entfernt besiegelt. Denn durch die zeitgleiche Niederlage der Hanseaten steigen diese ab, sind erstmals nach 41 Jahren nicht mehr in der ersten Liga. "Ich habe es versucht. Wir haben es versucht, die Wende reinzukriegen. Es hat nicht funktioniert. Das ärgert mich am meisten. Es fällt mir schwer, gerade zu sprechen. Die Spieler sitzen in der Kabine. Stille", sagte Thomas Schaaf, der für das letzte Spiel noch einmal an die Seitenlinie beordert worden war, bei "Sky".

Doch der Effekt blieb aus. "Wir haben es leider nicht so hinbekommen wie erhofft, mit mehr Überzeugung zu spielen. Das frühe Gegentor hat nicht geholfen. Wir haben eine Riesen-Möglichkeit auf den Ausgleich vergeben. Wir haben uns zu spät gewehrt. Wir müssen uns an die eigene Nase packen." Denn nach dem frühen Rückstand durch Lars Stindl (3.) hatte Werder-Stürmer Davie Selke die große Chance auf den Ausgleich, vergab jedoch (19.) "Das war die Riesen-Chance. Wenn du das machst, gibt es Bestätigung und hinterlässt Eindruck beim Gegner. Das war nicht der Fall", so Schaaf.

"Eine brutale Enttäuschung"

Stattdessen erhöhten die Gäste durch Marcus Thuram (52.), Ramy Bensebaini (58.) und Florian Neuhaus (67.) auf 4:0. Die Bremer Treffer durch Milot Rashica (81.) und Niclas Füllkrug (83.) hatten keine Bedeutung mehr. "Es ist alles ganz schwierig in Worte zu fassen. Das ist ein trauriger Tag für die ganze Stadt, die Fans und den Verein. Sie haben uns in den letzten Jahren fantastisch unterstützt. Ich kann nur sagen, dass es uns sehr leidtut. Dieser Verein gehört in die erste Liga, aber am Ende war es dann einfach nicht genug. Es tut uns sehr leid für die Fans und für die ganze Stadt Bremen", war Kapitän Niklas Moisander niedergeschlagen.

Auch Frank Baumann, Geschäftsführer Sport, war schwer niedergeschlagen: "Da ist eine brutale Enttäuschung da. Für jeden, der hier arbeitet, für jeden, der hier mitfiebert. Das muss man erst einmal sacken lassen. Ich will die Schuld nicht woanders hinschieben. Ich trage die Gesamtverantwortung und für die Rahmenbedingungen. Aber man muss deutlich hervorheben, dass Thomas Schaaf alles in seiner Macht stehende getan hat. Aber die Situation ist sehr schwer zu verarbeiten und sehr schwer in Worte zu fassen", wird er auf der Homepage zitiert.

 

 

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