Oenning will Magdeburg "mutig nach vorne spielen" lassen

Der 1. FC Magdeburg hat Michael Oenning als Nachfolger des am Montag beurlaubten Cheftrainers Jens Härtel vorgestellt. Der 53 Jahre alte Coesfelder, der in der Bundesliga beim Hamburger SV und 1. FC Nürnberg gearbeitet hat und zuletzt beim ungarischen Erstliga-Absteiger Vasas Budapest tätig war, hält den FCM trotz der schwierigen Tabellensituation eine "unglaubliche Kraft, wenn wir als Team funktionieren und alle in die gleiche Richtung gehen". liga2-online.de fasst Oennings wichtigsten Aussagen auf der Pressekonferenz zusammen.

… über die Aufgabe in Magdeburg:

"Ich habe schon in der Vergangenheit immer darauf geachtet, mich nur auf Projekte einzulassen, von denen ich überzeugt bin. Deswegen bin ich überzeugt, an der richtigen Stelle zu sein. Der FCM ist ein gesunder Verein mit einer intakten Mannschaft, der momentan vielleicht nur ein bisschen das Spielglück fehlt. Ich kann auf etwas aufbauen, was völlig intakt ist."

… über den FCM allgemein:

"Der FCM wirkt wirklich ehrlich, normal, so wie Fußball ist."

… über seine Herangehensweise:

"Ich hoffe, dass alle schnell begreifen, was im Profi-Fußball jetzt wichtig ist: den Schalter nach vorne legen, Kräfte bündeln und das Projekt nicht nur gemeinsam, sondern mit Leidenschaft angehen. Wir müssen nach vorne denken, weil Magdeburg auch eine emotionale Macht ist. Wir können als Team funktionieren, wenn wir alle in die gleiche Richtung gehen."

… über seine Trainingsphilosophie:

"Ich sehe mich als Spielerverbesserer. Ich versuche, die Stärken der Spieler herauszufinden und sie weiterzuentwickeln. Dafür bin ich da. Die Spieler sollen mich auch ruhig benutzen."

... über seine taktischen Vorstellungen:

"Ich war selber Stürmer, der lieber agiert und nach vorne spielt. Ich mag, dass wir nicht feige sind. Alles gründet auf einer soliden Defensive, das ist normal, aber jedes Heimspiel ist ein Feiertag, da muss man im eigenen Haus vor den eigenen Fans versuchen, diesen Fußball zu leben, und da reicht es mir nicht, zu warten und zu reagieren, da möchte ich schon, dass wir mutig sind und versuchen, nach vorne zu spielen. Vieles hängt zwar von den Spielern und ihren Stärken ab, die ich erst noch herausfinden muss, aber einen klaren Ansatz gibt es schon."

… über seine bisherigen Kenntnisse über den FCM:

"Der Verein ist schon lange in meinem Bewusstsein. Zu meiner Zeit beim DFB hat Hans-Georg Moldenhauer viel über den FCM gesprochen und erzählt, mit dem VfL Wolfsburg haben Maik Franz und ich erlebt, welche große Fanbase vorhanden ist. Der 1. FC Magdeburg hat eine unglaubliche Kraft, auch wenn manches schnell gewachsen. Das ist aber gar nicht schlimm, das kann alles wachsen."

… über die 2. Liga:

"Die 2. Liga war stand noch nie so wie diese Saison im Fokus und war auch noch nie so gut. Es herrscht eine unglaubliche Leistungsdichte und Bereitschaft, Fußball zu spielen. Alle Mannschaften sind auf einem guten Niveau. Es wird für alle ein Hauen und Stechen geben, um den Aufstieg und auch um den Klassenerhalt. Alle Mannschaften werden sich bis zum Schluss noch strecken müssen."

… über seine Auszeit von 2011 bis 2016:

"Ich habe mir die Freiheit genommen, Dinge zu machen, die mir wichtig waren. Da ich ja auch vieles schon gemacht habe, habe ich die Zeit auch dazu genutzt, mir darüber klar zu werden, was ich noch erreichen möchte."

 

Manager Mario Kallnik zur allgemeinen Situation:

"Wir sind aufgestiegen und kannten die 2. Liga alle nicht aus der Arbeit heraus. Es ist wichtig, dass wir alle weiter mit Respekt miteinander umgehen, offen, ehrlich und transparent. Wir haben das große Ziel, dass wir auch in der Saison 2019/20 in der 2. Liga spielen wollen. Das erreichen wir aber nur, wenn wir alle gemeinsam – Mannschaft, Führungsteam und Fans – in eine Richtung marschieren und diese Wucht, die wir mal in der 3. Liga so deutlich hatten und von der Fanseite bisher auch erfahren haben, nur leider nicht so auf den Platz herüberbekommen haben, wieder einen können und uns für den Klub wieder in eine Reihe stellen und an den Dingen arbeiten. Neben dem großen Ziel gibt es auch mehrere kleine Ziele zu erreichen, aber ich denke, da ist Michael hochmotiviert, auch so schnell wie möglich den ersten Heimsieg einzufahren. Wir arbeiten jedenfalls daran."

Sportchef Maik Franz über die Gründe für Oennings Verpflichtung:

"Michael Oenning ist ein erfahrener Fußballlehrer, der aber auch gut mit jungen Spielern kann. Er hatte beim DFB vier Jahre als Trainer und beim VfL Bochum als Nachwuchschef mit vielen jungen Spielern zu tun, spricht ihre Sprache und, was das Wichtigste ist, kann sie weiterentwickeln. Das ist für uns ein wichtiger Punkt, weil wir viele junge Spieler im Kader haben. Er verfügt über Erfahrung in der ersten und zweiten Liga, als Co-Trainer und auch an vorderster Front. Wichtig war für uns darüber hinaus, dass Vertrauen in den aktuellen Kader da ist, das zeigt auch die Vertragslaufzeit bis zum 30. Juni 2019. Wenn man nicht die Überzeugung hätte, dem Verein und der Mannschaft helfen zu können, würde man das sicher so nicht annehmen. Ausschlaggebend war für uns auch die Kommunikationsfähigkeit und dien Bodenständigkeit zusammen mit dem absoluten Willen, den 1. FC Magdeburg weiterzuentwickeln. Deswegen sind wir überzeugt, dass er zu uns passt und der richtige Mann ist, um mit uns gemeinsam entschlossen unser großes Ziel zu erreichen."

 

 

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