Saison-Prognose #1: Die Abstiegskandidaten

Drei Viertel der Saison sind vorbei. Ein guter Zeitpunkt also, die Länderspielpause zu nutzen und vor der Schlussphase der Spielzeit die Tabellensituation unter die Lupe zu nehmen. Im ersten Teil widmen wir uns den Abstiegskandidaten und wagen eine Prognose: Wer muss runter und wer bleibt drin?

13. Platz: SV Sandhausen (32 Punkte)

Mit bereits zehn Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz hat der SV Sandhausen ein gutes Polster und braucht sich im Endspurt kaum noch Sorgen zu machen. Aus den sieben Spielen im neuen Jahr holte die Elf um Trainer Alois Schwartz bereits zwölf Punkte und musste erst eine Niederlage hinnehmen. Besonders die Defensive (fünf Gegentore) zeigt sich – fast schon gewohntermaßen für Sandhausen – als echtes Bollwerk. Sollte der SVS aus den kommenden beiden Partien gegen Tabellennachbar Union Berlin (H) und Kellerkind Erzgebirge Aue (A) keine zwei Niederlagen einstecken müssen, dürfte der Klassenerhalt in trockenen Tüchern sein. Ansonsten könnten selbst die zehn Punkte Vorsprung bei dem schweren Restprogramm noch empfindlich schmelzen. Prognose: Platz 13-14

14. Platz: SpVgg Greuther Fürth (29 Punkte)

Mit Mike Büskens sollte in Fürth alles besser werden und besonders die schwache Offensive wieder in Fahrt kommen. Nach vier Spielen unter dem neuen Trainer stehen jedoch magere zwei Punkte und ebenso viele Tore zu Buche. Umso bitterer ist, dass man zuletzt in drei direkten Duellen mit Teams aus dem Tabellenkeller keinen Sieg erringen konnte. Die Fürther warten weiterhin – bereits seit dem 24.Oktober (2:5 gegen FSV Frankfurt) - auf ein Heimtor und konnten von den letzten vierzehn Partien nur eine einzige gewinnen (1:0 in St. Pauli). Sollten die Kleeblätter nach der Länderspielpause ihren Torriecher nicht wiederentdecken, wird es verdammt eng im Klassenkampf. Das Restprogramm hat für die Franken nur noch Teams zu bieten, die in der Tabelle vor den Kleeblättern stehen. In der aktuellen Lage zählt Fürth somit zu den ernsten Abstiegskandidaten. Prognose: Platz 15-16

15. Platz: TSV 1860 München (26 Punkte)

Lange hatten die Fans der Münchner Löwen nichts zu lachen und viele machten sich zurecht Gedanken um einen möglichen Abstieg in die Drittklassigkeit. Erst der Trainerwechsel zu Torsten Fröhling brachte die Sechz'ger wieder in die Spur. Acht Punkte holte das Team unter dem neuen Coach in fünf Spielen und besiegte dabei die direkten Kontrahenten aus St. Pauli und Fürth. Einzig gegen Aalen (1:1) ließen die Löwen wichtige Punkte liegen. Dafür darf das Remis bei Spitzenreiter Ingolstadt durchaus als Erfolg verstanden werden. In dieser Form geht 1860 als Favorit in das kommende Duell mit Erzgebirge Aue und hat die Chance einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu gehen. Auch das Restprogramm bietet besonders in den Heimspielen die Möglichkeit sich weiter abzusetzen und nicht bis zum Ende zittern zu müssen. Prognose: Platz 13-14

16. Platz: VfR Aalen (22 Punkte)

Es waren bittere Tage zuletzt für den VfR Aalen. Ausgerechnet nach den zuletzt guten Leistungen mit drei ungeschlagen Spielen gegen direkte Konkurrenten und dem Vorrücken auf den Relegationsplatz kam das bittere Urteil des DFB: Zwei Punkte Abzug wegen Verstoßes gegen die Lizenzauflagen. Damit bleibt der VfR zwar auf Rang 16, ist jedoch punktgleich mit den beiden dahinter platzierten Teams. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Mannschaft mit dem Rückschlag umgeht und ob sie den Schwung der letzten Spiele mit in den Endspurt nehmen können. Blickt man auf die kommenden Aufgaben hätten es die Aalener bitter nötig. Mit dem KSC und Eintracht Braunschweig warten besonders zu Hause harte Brocken auf das Team von der Ostalb. Mit dem personell am dünnsten besetzten Kader wird es für den VfR in jedem Fall ein Kampf bis zum Ende, der nur schwer zu gewinnen sein wird. Prognose: Platz 18

17. Platz: Erzgebirge Aue (22 Punkte)

Nicht wenige dürften in Aue nach dem vielversprechenden Start ins neue Jahr sicherlich schon den Champagner kalt gestellt haben. Gegen die ambitionierten Teams aus Leipzig und Düsseldorf konnten die Veilchen zwei Siege einfahren und die Abstiegsplätze verlassen. Danach folgten jedoch fünf Spiele ohne Treffer und nur noch zwei magere Unentschieden. Ganz bitter dürfte die 0:3-Pleite bei VfR Aalen gewesen sein, die Aue endgültig wieder tief in den Keller brachte. Nun bleibt abzuwarten, wie und wann die Sachsen wieder die Kurve kriegen und ob die zuletzt schwächelnden Winterneuzugänge zurück in die Spur finden. Wegweisend dürften besonders die kommenden Aufgaben in München und zu Hause gegen Sandhausen und Frankfurt sein. In jedem Fall hat Aue bereits bewiesen, in der Liga mit allen mithalten zu können. Prognose: Platz 16-17

18. Platz: FC St. Pauli (22 Punkte)

In Hamburg warten die Fans nun schon lange darauf, dass der Knoten endlich platzt und der FC St. Pauli die entscheidenden Punkte holt. Immerhin wirkt die Elf seit dem Trainerwechsel zu Ewald Lienen gefestigter als zuvor. Dennoch lassen sie noch immer zu viele Punkte liegen und müssen besonders die engen Spiele oftmals verloren geben. Seit dem Amtsantritt des neuen Coaches haben die Kiezkicker nie höher als mit einem Tor Unterschied verloren und waren oftmals nahe dran, belohnten sich jedoch nur selten. Nichts zuletzt deshalb ist die Lage in St. Pauli schwer einzuschätzen. Das Restprogramm ist mit sieben Teams aus der oberen Tabellenhälfte und dem 1. FC Nürnberg härter als bei jedem anderen Kellerkind der Liga, aber dafür haben die Hamburger auf dem Papier auch einen der besten Kader. Wichtig wird sein aus den nächsten Partien mindestens einen Sieg zu holen, um wieder Selbstvertrauen zu tanken. Dann ist im Endspurt alles möglich. Prognose: Platz 16-17

 

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