Erzgebirge Aue: Veilchen brechen den Betzenberg-Fluch

Ideenlos und blutleer, die 0:3 Heimpleite gegen Holstein Kiel zu Beginn der englischen Woche ließ viele Wünsche beim FC Erzgebirge Aue offen. Die richtige Antwort fanden die schnell und das ausgerechnet auf der Pfalz bei den Roten Teufeln vom 1. FC Kaiserslautern. Mit einem 2:0-Erfolg feierten die Veilchen ihren ersten Dreier auf dem Betzenberg und bereits den zweiten Auswärtssieg in Folge.

Köpke und Bertram zum Ersten

Nur eine Änderung nahm Hannes Drews im Vergleich zum Heimspiel gegen Kiel vor, Sebastian Hertner rückte auf die Linksverteidiger-Position und verdrängte Philipp Riese auf die Bank. Ausgerechnet auf dem Betzenberg sollte eine Reaktion auf das schwache Heimspiel gegen Holstein Kiel folgen, in der Pfalz schossen die Veilchen in sechs Spielen nur zwei Tore und holten einen Punkt. Ähnlich schwach ist die Bilanz der roten Teufel in der aktuellen Saison, mit zwei Zählern belegt der Traditionsverein den letzten Tabellenplatz, beim viermaligen deutschen Meister liegen die Nerven blank. Entsprechend verhalten begann die Partie, beide Teams tasteten sich ab, den Pfälzern war ihre Unsicherheit deutlich anzusehen. Aue baute wieder einmal auf die Stärke der Fünferkette und das schnelle Dreiergespann im Sturm. Die Nervosität der Hausherren spielte den Veilchen da nur in die Karten, Balleroberung, schnelles Umschaltspiel und der Abschluss, Aue wartete auf Fehler. Das Spiel konnte Aue der Mannschaft von Norbert Meier überlassen, diese brauchte gute zehn Minuten um gefährlich vor das Tor zu kommen. Nach einem Freistoß der Lauterer wird Kessels Schuss geblockt, der direkte Gegenangriff landet ebenfalls im Bein eines Verteidigers. In der ersten halben Stunde sind Torchancen Mangelware, der FCK findet keine Lücken in der kompakten Auer Defensive. Doch wie schon in Ingolstadt nutzen die Auer die Fehler der Gastgeber gnadenlos aus. Eine schnelle Spieleröffnung über Martin Männel und Calogero Rizzuto reicht um die Abwehr zu überspielen, Pascal Köpke schlägt einen Haken und bedient den völlig freistehenden Sören Bertram, der ohne Mühe den Ball ins Eck schießen kann, 1:0. Schnell, schnörkellos, kaltschnäuzig, während Lautern mit dem Kopf durch die Wand wollte, spielten die Auer einfach um die Wand herum. Und beinahe hätten die Veilchen sogar vor der Pause noch einen draufgesetzt, nachdem schnellen Umschalten von Rizzuto stand Nazarov frei vor dem Kasten, doch der ehemalige Lauterer zielte zu genau und traf nur den Pfosten.

Köpke und Bertram zum Zweiten

Wie schon in Ingolstadt gingen die Erzgebirger mit einer 1:0-Führung in die Pause und wie beim letzten Auswärtsspiel legten sie direkt nach der Pause noch einen drauf. Wieder war es Köpke, der auf der rechten Seite zu viel Platz bekam, wieder fand er Bertram und wieder klingelte es, 2:0. Der Drops war gelutscht, Aue bestrafte die Fahrlässigkeit der roten Teufel. Zwar versuchten es die Hausherren immer wieder mit gefährlichen Flanken auf den großen Andersson, doch an Martin Männel ging an diesem Tag kein Ball vorbei ins Netz. Mit den Einwechslungen von Philipp Riese und Dennis Kempe mischte Trainer Hannes Drews noch mehr Zement in die Auer Abwehr, es blieb beim 2:0. Am Ende ein verdienter Auswärtssieg für die Veilchen, gegen anlaufende und auch leicht verzweifelte Teufel reichten Aue zwei Nadelstiche und eine solide Abwehrreihe.

Nächste Hürde Sandhausen

Bertrams Doppelpack festigt den Auer Tabellenplatz im Mittelfeld. Mit zehn Punkten liegen die Sachsen voll im Soll, trotz der vergangen turbulenten Wochen vergaß die Mannschaft nicht ihre Hausaufgaben in der Liga zu machen. Am kommenden Freitag wartet im Lößnitztal jedoch schon die nächste schwere Aufgabe auf die Lila-Weißen. Der SV Sandhausen hat unter Trainer Kenan Kocak eine erstaunliche Entwicklung gemacht, mit 14 Punkten spielt man oben mit. Herzstück ist die Abwehr, mit nur fünf Gegentreffern haben die Jungs vom Hardtwald die beste Defensive der Liga. Paqarada, Klingmann, Knipping und Kister werden die Auer vor eine schwere Herausforderung stellen.

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