Aue gegen Bochum: Duell mit Torgarantie

Glück Auf, bereits zum 15. Mal treffen am Sonntag die Veilchen auf den VfL Bochum, beide Mannschaften sind gefordert und müssen, nach zuletzt schwachen Leistungen, eine Reaktion zeigen. Eine Nullnummer gab es zwischen den Bergarbeitervereinen nie, auch am Wochenende werden wahrscheinlich wieder Tore fallen, beide brauchen einen Sieg.

Zwei Schützenfeste im Erzgebirge

Die Veilchen aus dem Lößnitztal sind für vieles bekannt, nicht aber für ihre Torgefährlichkeit, umso mehr werden dafür die wenigen Torfestivals im Erzgebirge gefeiert. Im Herbst vor fünf Jahren gastierten die Bochumer in Aue und wurden vom plötzlichen Wintereinbruch überrascht. Die Veilchen kamen mit den Bedingungen besser zurecht und spielten im starken Schneefall groß auf, 6:1 hieß es am Ende. Die Torschützen für die Veilchen damals noch Jan Hochscheidt, Ronny König, Fabian Müller und Thomas Paulus. Für diese hohe Packung revanchierten sich die Gäste aus dem Ruhrpott und am zweiten Spieltag der Saison 2014/15 gerieten die Lila-Weißen im eigenen Stadion unter die Räder, Bochum siegte mit 1:5 und bescherte den Veilchen die zweithöchste Heimniederlage in ihrer Zweitligageschichte. Von dem schwachen Start erholten sich die Auer nicht mehr, Falko Götz wurde nach fünf Niederlagen gefeuert, doch die Hypothek aus dem Fehlstart war zu groß, Aue stieg am Saisonende ab.

Nicht nur eine Frage des Systems

Hannes Drews hat im Erzgebirge ein schweres Erbe zu tragen, sein Befürworter und Vorgänger Domenico Tedesco hatte die Veilchen im Frühjahr auf dem letzten Platz übernommen und noch zum Klassenerhalt geführt. Mit elf Spielen machte sich der Deutsch-Italiener praktisch unsterblich im Erzgebirge, ehe er zum FC Schalke 04 wechselte. Drews und Tedesco, zwei junge Trainer, zwei eher introvertierte Taktiker. Da wurden die Vergleiche früh gezogen und so stand Drews und sein System auch nach der 0:3-Klatsche in Duisburg in der Kritik. Dabei holte der 35-Jährige in seinen ersten zehn Spielen im Schnitt 1,4 Punkte und hievte die Veilchen ins Tabellenmittelfeld. Noch fehlt es dem Auer Spielsystem an der nötigen Tiefe und Variabilität, geht der Spielplan nicht auf haben Tiffert und Co. noch keinen Plan B zur Hand. Doch die Spieler müssen sich genauso strecken, in Duisburg ergab sich die Mannschaft früh ihrem Schicksal und lieferte eine durchweg desolate individuelle Leistung im zweiten Durchgang ab. Kein Team lief am vergangenen Wochenende weniger als die Veilchen, da hätte auch der beste Matchplan nichts gebracht. Nur wenn der Einsatz stimmt, kann man in der 2. Bundesliga gewinnen, gegen den VfL können die Erzgebirger zuhause Wiedergutmachung betreiben. Ein Sieg ist fast schon Pflicht, denn schon in zwei Wochen steht das wichtigste Spiel der Hinrunde auf dem Programm, das Sachsenderby in Dresden. Die Generalprobe darf am Sonntag auf keinen Fall schiefgehen, will der FC Erzgebirge vor der Winterpause nicht noch tiefer in den Keller rutschen.

Kriselnder VfL Bochum

An der Castroper Straße hängt der Haussegen hingegen gänzlich schief, nachdem bereits vor dem Saisonstart der langjährige Trainer Verbeek seinen Stuhl räumen musste, wurde auch Nachfolger Atalan nach zehn Spielen beurlaubt. Hinzu kommen Auseinandersetzungen mit den eigenen Ultras und eine stark in der Kritik stehende Vereinsführung. Die Parallelen zwischen dem VfL und dem FCE gibt es in dieser Saison also nicht nur beim Glück Auf. Sportlich hängen die Bochumer kurz vor der Abstiegszone fest, weit entfernt von den eigenen Ansprüchen und Interimscoach Jens Rasiejewski wartet seit fünf Pflichtspielen auf seinen zweiten Saisonsieg. Vor allem auswärts tut sich der VfL schwer, nur fünf Punkte holte man in der Fremde und schoss dabei magere vier Tore. Hoffnung dürfte den Bochumern die Rückkehr der Mittelfeldspieler Stöger und Kruse geben, beide wurden in den vergangenen Wochen schmerzlich vermisst. So gilt für beide Teams das Gleiche: Verlieren ist am Sonntag verboten!

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