Baumgartl: "Muss ganz klar sagen, dass wir im Abstiegskampf sind"

Das Debüt von Neu-Trainer Karel Geraerts hatten sich die Königsblauen ganz anders vorgestellt. Anstatt die erhoffte Trendwende einzuleiten, wurde das Spiel in Karlsruhe zu einem Debakel. Dementsprechend platzte Timo Baumgartl nach dem Spiel der Kragen. Der Abwehrspieler ließ sich zu einigen sehr deutlichen Aussagen hinreißen.

"Der KSC hat uns an die Wand gespielt"

"Wenn wir es einfach fußballerisch gerade nicht auf die Platte bekommen, dann müssen wir es über die Leidenschaft und die Intensität machen. Wir sind heute sechs Kilometer weniger gelaufen als der Gegner. Das geht nicht, das kann nicht sein", echauffierte sich Baumgartl. Der fehlende Einsatz sorgte dafür, dass die Maßnahmen von Neu-Trainer Geraerts - unter anderem eine Systemumstellung auf eine Fünferkette - wirkungslos verpufften. Entsprechend enttäuscht äußerte sich der neue Coach: "Wir hätten 4-4-2 oder auch 4-3-3 spielen können – was auch immer. Wenn du keine Intensität hast, kannst du spielen, wie du willst".

In dieselbe Kerbe schlug auch Baumgartl: "Alle Pläne, die wir hatten, haben wir nicht auf den Platz bekommen." Der 27-Jährige Innenverteidiger, der im Sommer als vermeintlicher Abwehrchef verpflichtet wurde, diese Rolle aber noch in keinster Weise ausfüllen kann, nahm sich dabei explizit nicht von seiner Kritik aus: "Wir müssen wir uns an die eigene Nase packen, jeder einzelne und auch ich, das war viel zu wenig." Besonders in der ersten Halbzeit funktionierte bei den Königsblauen so gut wie gar nichts. "Da war nichts auf dem Platz. Da hat der KSC uns an die Wand gespielt, wir kamen gar nicht raus."

"Von unterirdisch zu schlecht ist nicht unser Anspruch"

Und auch mit der vermeintlich besseren zweiten Halbzeit war Baumgartl keineswegs einverstanden: "Von unterirdisch zu schlecht, das ist vielleicht eine Verbesserung, aber das ist nicht unser Anspruch." Unterm Strich resultierte eine klare 3:0 Niederlage – die vierte in Folge. Insgesamt stehen nach zehn Spieltagen schon sieben Pleiten zu Buche. Der Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz beträgt zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison bereits satte fünf Zähler. Klare Fakten, die auch Baumgartl nicht verborgen blieben: "Wenn man jetzt auf die Tabelle guckt, dann muss man ganz klar sagen, dass wir im Abstiegskampf sind." Statt den direkten Wiederaufstieg in Angriff zu nehmen, muss Schalke die Blicke nun tatsächlich nach unten richten, um zu verhindern, nicht ebenso wie Arminia Bielefeld in der Vorsaison direkt in die 3. Liga durchgereicht zu werden.

Baumgartls Marschroute sieht nun wie folgt aus: "Wir müssen in den Spiegel schauen. Es sind brutale Wochen für uns, aber trotzdem, wir müssen irgendwie schauen, dass wir bis zum Winter Punkte sammeln, irgendwie an das Mittelfeld rankommen und dann müssen wir uns resetten". Sein Trainer betonte, dass nun vor allem "ganz viel harte Arbeit" gefragt sei, um die Trendwende herbeizuführen. Die nächste Möglichkeit für eine solche Trendwende bietet sich am kommenden Samstag, wenn der Tabellenvierte aus Hannover in Gelsenkirchen zu Gast ist.

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