"Brauchen angemessen Zeit": Vuskovic-Urteil verzögert sich weiter

Weiterhin kein Ende in Sicht: Auch der dritte Verhandlungstag im Dopingfall von Hamburgs Mario Vuskovic brachte keine Entscheidung des DFB-Gerichtes hervor. Wie "transfermarkt.de" berichtet, soll dies erst innerhalb der nächsten zwei Wochen geschehen. 

"Ich bin unschuldig"

So zitiert das Portal Stephan Oberholz, den Vorsitzenden des entsprechenden Gremiums des DFB, so, dass "eine schriftliche Entscheidung spätestens innerhalb der nächsten zwei Wochen" erwartet werden könne. Ausschlaggebend ist, dass diese mittlerweile sehr kontrovers diskutierte Lage "angemessene Zeit" benötige. Sich widersprechende Experten haben die Gemengelage in den vergangenen Verhandlungstagen und in diversen Gazetten deutlich verwässert. Auch weitere Verzögerungen verlangsamten den Prozess. Noch am Freitag hatte Oberholz versucht, "das Ganze" hinter verschlossenen Türen ein für allemal zu klären. "Das ist aber gescheitert", musste er anschließend feststellen.

Vuskovic selber beteuert indes seine Unschuld. Eine Urinprobe des 21-Jährigen vom 16. September 2022 war positiv auf körperfremdes Erythropoetin (EPO) getestet worden. Damit verstieß der Hamburger Innenverteidiger gegen die Anti-Doping-Vorschriften. "Ich bin unschuldig. Ich habe im Sport niemals betrogen, und das werde ich auch niemals tun", versicherte er. Täglich wünsche er sich, "dass dieser Albtraum zu Ende geht." Die Vuskovic-Seite bestreitet weiterhin die Richtigkeit der positiven Proben. Beim zweiten Verhandlungstermin hatte sie vier Gutachter präsentiert, die die Laborbilder des WADA-Vertreters Dr. Sven Voss als "falsch positiv" bewerten. Das DFB-Sportgericht hatte daraufhin die Analyse einer C-Probe beantragt, was allerdings von Seiten der (Welt-Anti-Doping-Agentur) WADA mit dem Verweis darauf, dass in den WADA-Statuten nur A- und B-Proben vorgesehen seien, abgelehnt wurde.

(K)ein Ende in Sicht?

Nun sollen die kommenden zwei Wochen ein erstes Urteil herbeiführen. Dass dies das Ende des Rechtsstreites bedeutet, erscheint mehr als fraglich. So könnte der Hamburger SV, der seinem Spieler in dem Prozess stets den Rücken stärkte, Einspruch einlegen und vor das DFB-Bundesgericht ziehen. Bei einem Freispruch des Kroaten könnten andererseits die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) und die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof (Cas) einlegen.

So bleibt also weiter offen, wie es mit Vuskovic weitergeht. Seit dem 09. November des vergangenen Jahres konnte der Verteidiger kein Spiel mehr für den HSV absolvieren, während er zuvor in allen Saisonspielen eingesetzt worden war und so lediglich 18 Spielminuten verpasste. In absehbarer Zeit muss der Aufstiegsaspirant, der beim 2:4 gegen den Karlsruher SC einen Dämpfer bekam, aber ohne den einstigen Abwehrchef auskommen. Am Samstag empfangen sie Holstein Kiel.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"