"Eine absolute Frechheit": HSV erhebt Vorwürfe gegen Schiedsrichter

Die 1:2-Niederlage des HSV gegen Darmstadt als "wild" einzustufen, dürfte noch als Untertreibung gelten. Drei rote Karten sowie diverse Diskussion auf und neben dem Feld brachten alle Beteiligten auf Betriebstemperatur. Entsprechend deutlich wurden die Hamburger nach dem Spiel – und erhoben schwere Vorwürfe gegen Schiedsrichter Schröder. 

"Respektlos"

Bis zur 64. Spielminute sahen die knapp 44.000 Zuschauer am Freitagabend im Hamburger Volksparkstadion ein relativ gewöhnliches Fußballspiel, in dem der HSV nach einem Darmstädter Doppelschlag in der Anfangsphase mit 0:2 hinten lag – wenngleich eine gelb-rote Karte gegen SVD-Mittelfeldmann Gjasula (59.) schon andeutete, was folgen sollte. In besagter Spielminute sollte sich Hamburgs Eigengewächs Aaron Opoku nach einem Klammern von Holland zu einem Tritt hinreißen lassen – klar Rot. Dennoch folgten Tumulte. "Die Worte, die gefallen sind, sind unglaublich. Was er zu Aaron Opoku gesagt hat, ist respektlos", wetterte Jonas Meffert, der nicht unbedingt als der große Lautsprecher bekannt ist, gegenüber dem "Kicker".

In der Folge verlor Spielleiter Robert Schröder aus Hannover völlig den Faden. In der 68. Minute pfiff er einen Angriff der Hamburger zu früh zurück und entschied unberechtigt auf Abseits, womit er Glatzel einen Elfmeter verwehrte. Zudem folgte noch eine rote Karte gegenüber Königsdörffer, der seinen Gegenspieler mit der flachen Hand im Gesicht traf (89.). Der Hamburger Zorn war ihm nun sicher. "Ein, zwei Aussagen sollten so nicht fallen. Auch wenn er unter Druck steht, das geht so nicht", bestätigte auch HSV-Kapitän Schonlau.

Schröder bestreitet Vorwürfe

Der Schiedsrichter selbst bestreitet, beleidigend gewesen zu sein. "Ich habe den Spielern klar gesagt, dass wir über klare Vergehen nicht diskutieren müssen. Es sind dabei keine Beleidigungen meinerseits gefallen", beteuerte der Unparteiische. Dennoch legte Meffert nach und stellte fest, dass er noch nie ein"so chaotisches Spiel erlebt, was sicherlich auch an dem Schiedsrichter gelegen hat." So erwarte jeder von den Spielern Fair-Play, doch " wie der Schiedsrichter heute mit uns Spielern kommuniziert hat, das war in der Art und Weise unterhalb der Gürtellinie." Zwar solle Gesagtes auf dem Platz bleiben, hielt Schonlau zudem fest, doch Schröder werde wissen, "welche Sätze gemeint sind", war sich der Verteidiger sicher.

Durch all das Chaos, in dem auch Sportdirektor Boldt noch Rot sah (89.), ging beinahe die zweite Hamburger Pleite der Saison unter. So sei der HSV für Trainer Walter "denkbar schlecht ins Spiel gekommen", habe es dann aber "ganz ordentlich gemacht", ehe sogar der Anschluss fiel (87.), der dann aber in der Schlussphase unterging. Dennoch wäre auch ein 2:2 für den erbosten Meffert "zu wenig" gewesen. So betonte Walter, haben die Hanseaten spät "ihr wahres Gesicht gezeigt" und war sich sicher: "Wir haben heute ein Spiel verloren, aber am Ende gewinnen wir." Im kommenden Topspiel gegen Nürnberg wird Walter somit auf zwei Flügelstürmer verzichten müssen – und vermutlich auf eine andere Spielleitung hoffen.

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