Erzgebirge Aue: Fünf Torhüter und nur eine Position

Max Urwantschky, Torwarttrainer des FCE hat in diesem Jahr mehr zu tun, als seine Kollegen. Ganze fünf Schützlinge betreut der ehemalige Keeper, der seit zwei Jahren im Erzgebirge arbeitet. liga2-online.de analysiert die Situation.

Martin Männel

Seit über acht Jahren spielt Martin Männel (28) im Erzgebirge, hat zwei Aufstiege und einen Abstieg mitgemacht, er ist damit der Dienstälteste im Verein und Kapitän der Mannschaft. Insgesamt 276 Spiele hat er für den Verein bestritten und blieb dabei 99-mal ohne Gegentor, am 34. Spieltag der Saison 14/15 erzielte er selbst ein Kopfballtor gegen Heidenheim. Männel ist in Aue die unangefochtene Nummer eins, in seiner ersten Saison setzte er sich gegen FCE-Eigengewächs Flauder durch und holte sich seinen Stammplatz auch gegen den ehemaligen Bundesligatorhüter Kirschstein zurück. Er ist die Identifikationsfigur im Verein, nicht zuletzt nach dem Abstieg im Sommer 2015, als er dem Verein die Treue hielt und freiwillig blieb um eine neue Mannschaft aufzubauen. In der letzten Saison blieb Männel 23-mal ohne Gegentor und kassierte nur 21 Tore, beides Rekord in der 3. Liga und ein wichtiger Baustein für den sofortigen Wiederaufstieg der Veilchen. Umso mehr schmerzt sein Ausfall, im Heimspiel gegen Bielefeld verletzte sich Männel am Ellenbogen und fällt bis Jahresende aus. Sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2019.

Robert Jendrusch und Mario Seidel

Beide kommen aus der Nachwuchsabteilung des FCE und haben schon in der Oberliga für die zweiten Mannschaft gespielt. In der letzten Saison teilten sich beide die Position hinter Stammkeeper Männel. Seidel (21) spielte im Sachsenpokalfinale gegen seinen Ex-Verein FSV Zwickau und überzeugte dort, genauso wie Robert Jendrusch (20), der zu einem Einsatz in der Liga und zu einem weiteren im Sachsenpokal kam, alle beide blieben ohne Gegentor. Im Sommer sollte Jendrusch verliehen werden, dies scheiterte jedoch an der Local-Player-Regelung, da Aue zu wenige Nachwuchsspieler im Kader hatte, mussten beide am Ende bleiben. Nach der Verletzung von Männel stand Jendrusch bereit und vertrat den Kapitän im Auer Tor für drei Spiele. Dennoch fehlt es beiden an Spielpraxis, Aue hat keine Reservemannschaft mehr und sobald Martin Männel zurück ist, dürften für sie nur noch Platz auf der Tribüne sein. Beide Verträge laufen im nächsten Sommer aus.

Maik Ebersbach

Seit diesem Sommer ist der gebürtige Sachse im Kader des FCE, ausgebildet wurde er in Chemnitz beim Erzrivalen, den CFC. Beim Drittligisten konnte sich der Keeper nicht durchsetzen kam nur in der 2. Mannschaft zum Einsatz. Spielpraxis holte er sich im Vogtland beim VFC Plauen und dem VfB Auerbach, insgesamt 87-mal kam er für die Regionalligisten zum Einsatz, ehe er zu den Veilchen kam. Eigentlich sollte er die neue Nummer zwei hinter Martin Männel werden, doch bislang stand er nur in Testspielen im Auer Gehäuse.

Daniel Haas

Der bei Eintracht Frankfurt ausgebildete Haas (33) gehört erst seit kurzem zum Auer Kader. Seine Karrierestationen waren die TSG 1899 Hoffenheim, Hannover 96 und Union Berlin. Insgesamt lief er 35-mal in der Bundesliga und 132-mal in der 2. Liga auf. In Aue bekam er einen Vertrag bis 2017 und soll für den Rest der Hinrunde Martin Männel ersetzen. Im letzten Auswärtsspiel feierte der Routinier sein Debüt für die Veilchen und überzeugte mit seiner Ruhe und Ausstrahlung. Ob er Martin Männel den Stammplatz streitig machen kann, bleibt abzuwarten. Am Wochenende spielt er gegen seinen Ex-Verein, Aue empfängt zuhause die Eisernen aus Berlin.

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