Nach Talfahrt: Jahn Regensburg trennt sich von Selimbegovic

Drei Tage nach der 0:2-Niederlage beim F.C. Hansa Rostock hat der SSV Jahn Regensburg am Dienstag die Reißleine gezogen und sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Mersad Selimbegovic getrennt. Damit reagiert der Klub "auf die anhaltende Ergebniskrise" und die beiden "enttäuschenden Auswärtsniederlagen der vergangenen Wochenenden", wie es in einer Mitteilung heißt. Wer den Jahn nun vor dem Abstieg retten soll, steht noch nicht fest. 

"Müssen neue Reize setzen"

Nur zwei der letzten 18 Spiele gewonnen, in der Rückrunde lediglich neun Punkte geholt, seit sechs Spielen sieglos und in der Tabelle auf den vorletzten Rang abgerutscht: die Talfahrt des SSV Jahn ist unverkennbar. Bereits zwei Punkte beträgt der Rückstand auf den Abstiegs-Relegationsplatz, bis zum rettenden Ufer sind es gar schon sechs Zähler. Dass Selimbegovic die Regensburger vor dem Abstieg retten wird, davon waren die Verantwortlichen nach der 0:2-Niederlage bei Hansa Rostock nicht mehr überzeugt - und stellten den 41-Jährigen am Dienstag mit sofortiger Wirkung frei.

"Die Freistellung von Mersad fällt uns alles andere als leicht, weil wir ihn sowohl fachlich als auch menschlich enorm schätzen", sagt Aufsichtsratsvorsitzender Hans Rothammer und betont, dass der SSV Jahn ihm "sehr viel" zu verdanken habe. "Die lange Vereinstreue, verbunden mit der enormen Identifikation und einem stetigen Weiterentwicklungsbestreben haben Mersad im Zeitverlauf zu einem immer bedeutsameren Wegbegleiter für den SSV Jahn werden lassen." Daher sei es "umso bedauerlicher, dass wir uns nun an einem Punkt sehen, im Kampf um den Klassenerhalt einen neuen Reiz setzen zu müssen", so Rothammer.

Seit 2006 beim Jahn

Selimbegovic war seit 2006 in verschiedenen Rollen für den SSV Jahn tätig. Zunächst als Spieler, dann als Trainer im Nachwuchsbereich, als Co-Trainer von Achim Beierlorzer bei den Profis und seit 2019 schließlich als Chefcoach. Dreimal führte der gebürtige Jugoslawe den Jahn zum Klassenerhalt, und auch in dieser Saison sah es nach 18 Punkten aus den ersten 13 Spielen gut aus. Seitdem kamen jedoch nur noch zehn Zähler hinzu, was nun zum Aus führte. "Ich hatte beim Jahn eine außergewöhnliche Zeit, die ich mit vielen wertvollen Begegnungen, positiven Erlebnissen und sportlichen Erfolgen verbinde. Für die verbleibenden Spiele wünsche ich der Jahnelf das Allerbeste", verabschiedet sich Selimbegovic.

Wer die Oberpfälzer in den ausstehenden Spielen gegen den HSV, Eintracht Braunschweig und den 1. FC Heidenheim vor dem Abstieg bewahren soll, ist noch offen. Die Suche nach einem Nachfolger soll "unmittelbar" beginnen, teilte der Jahn mit. Bis auf Weiteres wird das bestehende Trainerteam mit Jonas Maier, Markus Palionis, Thomas Barth und Marco Langner die Profis betreuen.

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