VfR Aalen: Grenzenloser Jubel nach Derbysieg

Einen weiteren wichtigen und zugleich verdienten Sieg im Kampf um den Klassenerhalt feierte der VfR Aalen im Ostalbderby beim 1.FC Heidenheim (1:0). Durch den zweiten Erfolg in Folge kletterten die Schwarz-Weißen in der Tabelle auf den 15. Tabellenplatz. Das Tor des Tages vor 13.000 Zuschauern in der ausverkauften Voith-Arena erzielte Dominick Drexler nach 50 Spielminuten. Der bislang auswärts noch sieglose VfR ist zugleich der erste Verein, der die Festung Voith-Arena einnehmen konnte und dort dreifach punktete.

Erste Halbzeit spielentscheidend – Daghfous verschießt Elfmeter

Es gibt keine zwei Meinungen darüber, dass die favorisierten Heidenheimer das Derby verdient verloren haben. Alle relevanten Daten, wie Chancen- und Eckenverhältnis sprechen für die Aalener. Für Trainer Stefan Ruthenbeck war die erste Halbzeit spielentscheidend: "Wir haben den Sieg in der ersten Halbzeit eingefahren, so komisch sich das anhört, weil wir da ein richtig gutes Spiel gemacht haben. Wir haben ein richtig gutes Fußballspiel gezeigt. Ich habe insgesamt sieben, acht Torchancen gezählt“. In der Tat war der VfR Aalen, bei dem Dennis Chessa den gelbgesperrten Arne Feick, der stattdessen als „Derby-Arnie“ unterwegs war, das Spiel aus dem Fanblock verfolgte, Fotos in den sozialen Kanälen des Vereins teilte und schon unter der Woche mit kurzen Videos auf dem Youtube-Kanal des VfR zu sehen war, ersetzte, von Beginn an spielbestimmend. Schon in der zweiten Minute wurde es durch einen Distanzschuss von Andreas Hofmann vor dem Heidenheimer Tor gefährlich. Nach 23 Minuten ging ein Freistoß von Jürgen Gjasula an den Pfosten, ehe drei Minuten später Nejmeddin Daghfous einen Handelfmeter über das Tor drosch, was Ruthenbeck weniger lustig findet: „Wir haben den dritten Elfmeter der Saison verschossen. Das hat es sicherlich noch nicht so häufig gegeben“.

Nachdem ein Tor der Heidenheimer berechtigterweise wegen Abseits nicht zählte und der FCH-Spieler Kevin Kraus nach grobem Foulspiel an Drexler mit der Roten Karte vom Platz gestellt wurde, ging es in die Halbzeit. In der 50. Spielminute fiel dann der goldene Derby-Siegtreffer. Phil Ofosu-Ayeh brachte den Ball von der rechten Seite in den Strafraum, wo Drexler volley zur Führung einschoss. Zwei Minuten später hätte Drexler sogar fast ein weiteres Tor geschossen. Dennoch hatte Aalen gegen zehn Heidenheimer in der zweiten Halbzeit mehr Probleme als in der ersten Halbzeit. So touchierte ein Distanzschuss von Marc Schnatterer noch die Latte, doch der VfR brachte den Derbysieg über die Zeit. Aalens Trainer meinte hier zu: „Heidenheim hat da mehr investiert und das Spiel mit einem Mann weniger aufgezogen“, und merkte noch an das seine Mannschaft jedoch gut verteidigt habe.

Grenzenloser Jubel - Im Umfeld blieb es weitestgehend ruhig

Die Freude und der Jubel war beim VfR Aalen nach dem Derbysieg – Das vor dem Gästeblock aufgehängte Banner mit der Aufschrift „Ostwürttembergs Nr. 1“ bewahrheitete sich zumindest in diesem Spiel – natürlich grenzenlos. Ruthenbeck hätte am liebsten die ganze Welt umarmen können. Die Spieler liefen sofort Richtung Fans, die lautstark „Derbysieg“ skandierten.

Für Aufsehen sorgte ein etwas zweideutiger Satz von Heidenheims Trainer Frank Schmidt auf der Pressekonferenz, möglicherweise eine Anspielung auf einen möglichen Punktabzug des VfR, wegen eines offen stehenden sechsstelligen Betrages: "Von unseren 24 Punkten, die wir haben, wird uns aber auch keiner abgezogen“. Sei es drum, Derbysieg bleibt Derbysieg und der VfR darf sich zumindest bis zum Rückspiel als die Könige der Ostalb feiern lassen, auch wenn der bislang starke Aufsteiger in der Tabelle noch vor dem VfR Aalen steht.

Nachdem schon vor dem Spiel die Stimmung innerhalb der Fanszenen angeheizt wurde und Ausschreitungen zwischen den rivalisierenden Fangruppen befürchtet worden waren, blieb es rund ums Derby weitestgehend ruhig. Rund 400 VfR-Anhänger marschierten vor dem Spiel vom Heidenheimer Bahnhof durch die Stadt zur Voith-Arena. Der Polizei gelang es, die Fans getrennt zu halten.

Als Fazit kann man sagen, dass der Derbysieg des VfR Aalen verdient war und das erste Ostalbderby in der 2. Bundesliga gehalten hat, was es versprochen hat: Packende Zweikämpfe, Rudelbildungen, ein Platzverweis, ein Tor, Freude auf der einen und Enttäuschung auf der anderen Seite. Es war ein Derby FÜR die Ostalb, denn das schöne ist, dass Aalen durch den Sieg drei weitere Punkte im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren hat. Wenn sich der VfR Aalen weiter unten rauskämpft und sich der 1.FC Heidenheim weiterhin im gesicherten Mittelfeld aufhält, haben alle auf der Ostalb gewonnen und viele weitere Derbys sind gesichert.

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